Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Altertum und Mittelalter - S. 316

1911 - Stuttgart : Bonz
316 d. Eberhard V. im Bart (14501496). Whrend im Stuttgarter Teil Ulrich V. trotz seinem Beinamen der Vielgeliebte" in seiner langen Regierung (14331480) dem Lande nicht viel Nutzen schaffte, bekam der Uracher Teil an Ulrichs Neffen, Eberhard V., einen der ausgezeichnetsten Fürsten, die Wrttemberg je gehabt hat. 1) Jugend. Eberhard, geb. 1445, verlor frh den Vater Ludwig I. durch den Tod (1450), die Mutter, die ungewhnlich gebildete Mechthild von der Pfalz, eine Schwester des bsen Fritz", durch Wiederverheiratung (mit Erzherzog Albrecht von Osterreich) und wuchs unter der Vormundschaft Ulrichs V., stark vernachlssigt, heran, so da er auch nach dem Regierungsantritt (1459, 14jhrig!) anfangs ein zgelloses Leben fhrte. Unter dem Einflsse trefflicher Berater fate er sich vollstndig. Die Pilgerfahrt ins h. Land, die er Mai bis Nov. 1468 ausfhrte, sollte den bufertigen Bruch mit der Vergangenheit und den Anfang des neuen Lebens bezeichnen. Seine weitere 1477. Regierung war beraus segensreich. 2) Universitt Tbingen 1477. Im Bewutsein der eigenen mangelhaften Bildung und beraten von seiner gebildeten Mutter Mechthild, die aus ihrer Pflzer Heimat die Uni-verfitt Heidelberg kannte und ihren zweiten Gemahl zur Errichtung der Universitt Freiburg im Breisgau veranlat hatte, grndete Eberhard 1477 die Universitt Tbingen in der guten Meinung, zu graben den Brunnen des Lebens, daraus von allen Enden der Welt uuversieglich geschpft mge werden trstliche und heilsame Weisheit zu Erlschung des verderblichen Feuers menschlicher Unvernunft und Blindheit". Eberhard bewies sich auch fernerhin als echten Sohn seiner Mutter in seiner Pflege der Wissenschaft und der Kunst. Neben ihm im Stuttgarter Teil hat Ulrich V. die Stuttgarter Hauptkirchen (Spitalkirche, Leonhardskirche, Stiftskirche) errichtet oder den Bau beginnen lassen. Auch Eberhard hatte an Peter von Koblenz einen tchtigen Baumeister: die Amanduskirche in Urach, das Kloster in Blaubeuren sind von ihm geschaffen; andere Werke seiner Zeit die Stiftskirche und die alte Aula in Tbingen und der goldene Saal des Uracher Schlosses. Eberhard war auch ein aufrichtig frommer Fürst, der fr die kirchlichen Bedrfnisse des Landes eifrig besorgt war. 3) Der 1482. Mnsinger Bertrag 1482. Dem vielgeliebten" Ulrich v. war im Stuttgarter Teil zunchst fein leichtsinniger Sohn Eberhard Vi. der Jngere gefolgt. Dieser wurde bald der Mhe des Regierens berdrssig und regte selbst die Wiedervereinigung des Landes an. So schlssen denn die beiden Vettern 14. Dezember 1482 den Mnsinger Vertrag mit Rat der Prlaten, Ritterschaft und Landschaft, da beider Land und Leute in ewige Zeiten ungeteilt als Ein Wesen ehrlich, lblid) und wehrlich beieinander bleiben, und dem heiligen Reich, auch gemeinem Nutzen desto stattlicher erschieen und vor sein mgen, wie unsere Vor-vordem auch taten." Ganz Wrttemberg mit Ausnahme der elsssischen Besitzungen, die dem jngeren Bruder Eberhards des Jngeren im Uracher Vertrag (1473) berlassen worden waren, wurde fr unteilbar erklrt; allweg der lteste Herr von Wirtemberg" sollte regieren. Eberhard der Jngere, der immer mehr in Schulden versank, rttelte immer wieder an dem Vertrag, wurde aber (1489) endgltig mit einem Jahresgehalt ohne jeden Anteil an der Regierung abgefunden. Der Mnsinger Vertrag und die andern Vertrge dieser Zeit sind auch dadurch wichtig, da sich hier die ersten Anfnge einer landstndischen Verfassung zeigen. Schon 1316
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer