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1. Quellen-Lesebuch für den Unterricht in der vaterländischen Geschichte - S. 197

1895 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
197 sowohl auf unserer als auch auf des Feindes Seite sich erhoben hat. Der dicke Nebel aber hat verhindert, da man die groe Verwirrung sehr ge-merket. Hierauf setzet das Regiment des Obersten Comargo nebst fnf Kompagnien Reiter auf des Feindes Mitte, welche von 37 Fhnlein ist gewesen, darunter das alte blaue Regiment, kommen mitten darein, trennen und schlagen sie ganz. Des Feindes Reiter aber kommen zu Hilfe, ver-hindern, da man des Knigs Krper nicht hat knnen wegbringen, und bringen unsere Reiterei wieder in Unordnung, also da unsere Artillerie blo stehen bleibt. Unsere Infanterie, die von den Reitern blo gelassen war, trat zu den andern, spielen aufeinander ganzer sechs Stunden lang und haben keinen Fu breit Erde verloren. Unsere Reiter, so ohne eine Ursache zurckgewichen, fallen auf unsere Bagage, nehmen einen Raub und fliehen ein Teil nach Halle: einen Teil aber hat Herr Holke wieder zusammengebracht und fhret sie wieder auf die Walstatt. Hierauf spielet der Feind gar stark mit Stcken und fhret seine Kavallerie ab, den Unfrigen aber kommt eine Untersttzung von fnf Pappenheimfchen Regimentern zu Fu, welche der einfallenden Nacht wegen nicht haben zum Angriff kommen knnen. Unsere Artillerie war aus der Stadt Leipzig bespannet, die Fuhrleute dazu waren aus der Stadt und vom Lande. Bei angehender Schlacht aber rissen dieselben mit einem Teile der Pferde aus, einen andern Teil der Pferde haben unsere eigenen Retter genommen, also da man aus Mangel der Vorspannung die Stcke im Felde hat mssen stehen lassen. Es ist 8 ganzer Stunden gefochten worden, und haben die Truppen nie der ndert-halbhundert Schritt voneinander gehalten. Und ist unsere Armee gegen Leipzig, die des Feindes aber gegen Weienfels gegangen. Nach der Zeit hat der Feind nichts mehr versucht, haben auch keine gewisse Nachricht gehabt, ob der Schwede gewi in Person geblieben. Den 19. dieses hat man Gefangene eingebracht, welche berichten, sie htten tags zuvor eine Versammlung gehabt, bei welcher der König sich selbst nicht htte sehen lassen, sondern seine Karosse wurde verschlossen gefhrt und von einer Abteilung Reiter begleitet. Heute abend aber kommt vom Feinde ein Trom-peter, saget ausdrcklich, der König sei tot, habe zwei Schsse empfangen, einen in den Arm, den andern in die linke Seite, und sei in den Armen des Herzogs Franz Albrecht von Sachsen verschieden. Und hat der Herzog von Friedland mit dieser Zeitung den Generalquartiermeister an Ihre kais. Maj. abgefertigt. Was weiter verlaufen wird, will ich Ew. Maj. in Unter-thnigkeit berichten; bitte aber ganz unterthnig, Ew. Maj. wollen es mir verzeihen, da ich so spt geschrieben, denn ich viel lieber spter die wahre Be-schaffenheit, als vor der Zeit eine fliegende Mre Ew. Maj. vorbringen will. Und verbleibe hiermit Ew. Maj. untertnigster, gehorsamster Diener Matthias Gras von Gallas.
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