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1. Das Mittelalter und die neue Zeit bis 1648 - S. 4

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
4 die Sommersonnenwende mit dem Feste Johannes des Tufers; und endlich sind auch vom Volke viele Geschichten und Zge der Götter auf christliche Heilige bertragen worden. Da hat nun Jakob Grimm in den Heiligenlegenden bertragungen von Gttergestalten aufgefunden: so war Wodan zum heiligen Martin, Donar zum heiligen Petrus, Freyr zum heiligen Leonhardt, Baldur zum heiligen Georg, Frigg oder Freya zur heiligen Mutter Gottes geworden; er hat endlich in zahllosen Spielen, Auf-zgen, Festen, Gebruchen und aberglubischen Vorstellungen des Volkes, in Sagen und Mrchen die Spuren der Germanengtter nachgewiesen und sie uns in leuchtender Herrlichkeit wieder vor die Augen gestellt. Nach dem Gtterglauben der Germanen führen die Gottheiten ewigen Kampf gegen die bsen Mchte, die Riesen, die Eis-, Wind- und Feuer-riefen; es spiegeln sich darin die fortwhrenden Kmpfe der Menschen gegen die wilde und rauhe Natur des Landes. Zugleich geht ein schmerzlicher, aber tief sittlicher Zug durch die Gtterlehre: die Götter bleiben im Kampfe nicht schuldlos und mssen darum in der Gtterdmmerung untergehen. Danach erst wird wieder eine reine, paradiesische Welt erstehen. So gliedert sich die deutsche Gttersage in die Weltschpfung, die Gtterverderbnis und die Gtterdmmerung. b) Die Weltschpfung und die Entstehung der Götter und der brigen Wesen. Es gab einst eine Zeit, da war noch nichts, nicht Sand noch See noch khle Wogen, nicht Erde fand sich noch Himmel, nur ein unendlicher Abgrund. Allmhlich bildete sich am Nordende dieses ungeheueren, leeren Raumes ein dunkles und kaltes Gebiet, Nislheim (Nebelheim) genannt, am Sdende aber das heie und helle Gebiet von Muspelheim, der Flammenwelt. Mitten in Niflheim lag ein Brunnen, aus dem sich zwlf Strme ergossen, die im Norden zu Eis erstarrten. Aber von Sden flogen Funken herber, die zerschmolzen das Eis und lsten es in Tropfen auf. Aus diesen Wassertropfen entstand der Reifriese Ymir (Brauser) und die Kuh Audhumbla. Die Kuh leckte aus salzigen Eisblcken einen Mann hervor, dessen Sohn Br der Vater von den drei ersten hohen Gttern, Odin, Witt und We, wurde. Diese tteten den Reifriesen Imir und schufen aus ihm die Welt. Aus seinem Blute wurde das Meer und alles Gewsser, aus seinem Fleisch die Erde, ans seinen Knochen die Berge, ans seinen Zhnen und zerbrochenem Gebein die Steine, ans den Haaren Gras und Bume, ans seinen Augenbrauen rund um die Erde Midgard (Mittelgarten), wo die Menschen wohnen sollten. Das Gehirn schleuberten
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