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1. Das Mittelalter und die neue Zeit bis 1648 - S. 16

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
16 2. Die Ausbreitung des Christentums bei den Westdeutschen. Bonifatius. In der Zeit der groen Wanderung vom dritten bis zum sechsten Jahrhundert war bei den Ostgermanen das Christentum arianischen Be-kenntnisses zur Einfhrung gekommen. Jene Zeiten der Grung hatten zu einer Auflsung der gewohnten heimischen Verhltnisse gefhrt, den alten mit dem Leben der Heimat verwachsenen Glauben wankend gemacht und die Sehnsucht nach einem neuen, festen Halt geweckt. Den fanden die Germanen in der trstlichen Lehre des Christentums, das sich ihnen zunchst als eine Vertiefung ihres Gtterglaubens darstellte, und mit dem sie viel Heidnisches verquickten. Der Allvater Wodan wurde zu Gott dem Vater und dem Lenker der Welt, Baldur zu Christus, dem Gottessohn, der liebe-voll fr die Menschheit sich opferte und den Tod berwindend auferstand. Als der Missionar unter den Ostgermanen ist der Bischof Ulfilas (350) zu bezeichnen, der wie ein Moses unter dem Stamm der Goten hervorragte und die Bibel ins Gotische bersetzte. Der Rest seiner Bibelbersetzung, die vier Evangelien und ein Teil des Rmerbriefs, ist das lteste wertvolle Denkmal unserer Sprache. Die irische Mission. Als die Ostgermanen den Glauben ihrer Vter und ihr Volkstum auf rmischem Boden verloren, und die linksrheinischen Germanen in den heutigen Reichslanden der rmischen Kirche lngst einverleibt waren, opferten die Westgermanen noch dem Wodan, Donar und Ziu. Blieben auch am Rhein die Alemannen und Franken in dauernder Berhrung mit dem rmischen Christentum, so hat doch erst nach der Taufe Chlodwigs der Christenglaube unter deu Franken Wurzel gefat-Den Franken erwuchs nun die Aufgabe, das Christentum zu schtzen und seine Ausbreitung bei Alemannen und Bayern, Hessen und Thringern zu befrdern. Aber die in Lndergier und treulosem Familienzwist sich ver-zehrenden Shne und Nachfolger Chlodwigs erbrigten fr solche Auf-gaben nur wenig Zeit, und die Kraft der frnkischen Kirche selber erlahmte in Verweltlichung und Unsittlichkeit. Anderseits hielt es auch ganz besonders schwer, die in ihrem Glauben und Volkstum feststehenden Westgermanen zu bewegen, einer neuen Lehre sich zuzuwenden, die in der Sprache des r-mischen Feindes zu ihnen redete. Die Christenlehre war. eine Lehre des Friedens und forderte von ihnen die Ablegung jeder kriegerischen Gesinnung, sie wollte sie auch in ihrer Forderung nach Abgaben fr die Kirche den unfreien Leuten gleich machen. Doch auch fr die den Franken unter-worfenen Stmme war endlich der Zeitpunkt gekommen, wo sie dem Christen-
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