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1. Das Mittelalter und die neue Zeit bis 1648 - S. 75

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
75 und erst nach langen Verhandlungen kam es zu dem Konkordat (Vertrag) zu Worms (1122), durch das vorlufig der Jnvestitnrstreit beigelegt 112s wurde. Die Befugnisse des Kaisers und der Kirche wurden fortan geschieden. Der Kaiser verzichtete auf das Ernennungsrecht der Bischfe, die durch die Domkapitel in Gegenwart des Kaisers oder eines kaiserlichen Abgesandten kanonisch gewhlt wurden. Dem Gewhlten verlieh der Kaiser die weltliche Regierungsgewalt und die Gter des Sprengels durch das Seepter, sodann der Papst oder sein Vertreter die geistliche Gewalt durch Ring und Stab. In Italien und Burgund ging die Investitur durch den Papst der durch den Kaiser voraus. Hatte auch der der Heinrich Iv. errungene Sieg zur Vermehrung des ppstlichen Ansehens beigetragen, so blieb doch das Lehns- und Abhngigkeitsverhltnis der deutschen Geistlich-feit im wesentlichen unverndert, und der Sieg war am Ende mehr auf der Seite des Kaisers als des Papstes. Auf der anderen Seite hatte aber auch die Kirche eine vom Staate unabhngigere Stellung erlangt, da die geistlichen Stellen durch kanonische Wahlen besetzt werden sollten. Kaiser Heinrich V. und die Reichsfrsten. Mehr als im Kampfe mit dem Papst verlor Heinrich durch die Eigenmchtigkeit namentlich der schsischen Fürsten, die sich gegen die erstarkte knigliche Macht er-hoben. In Sachsen war im Jahre 1106 der letzte Billunger, Herzog Magnus, gestorben und hatte sein reiches Erbgut seinen Tchtern Wulfhilde und Eilika hinterlassen. Wulfhilde war die Gemahlin des Welfen Heinrich des Schwarzen von Bayern und erbte Lneburg und das umliegende Ge-biet, und Eilika, die an den Grafen Otto den Reichen von Ballenstdt vermhlt war, brachte ihrem Gemahl die in Ostsachsen und Thringen zerstreuten Billuugschen Gter zu. Lothar von Spplingenburg, ein entfernter Verwandter des herzoglichen Hauses, war mit dem Herzogtum Sachsen belehnt worden und rief nun in Norddeutschland einen frmlichen Bund gegen den Kaiser ins Leben. Am sogenannten Welsesholze (nord-stlich von Mansfeld) erlitt das kaiserliche Heer (1115) eine vollstndige Niederlage. Aber des Kaisers Neffen, die beiden Hohenstaufen Friedrich und Konrad, die Shne des Herzogs Friedrich von Schwaben, blieben ihm in seinem Unglck treu zur Seite und wichen an Macht feinem Gegner. Friedrich hatte das Herzogtum Schwaben vom Vater geerbt, und Konrad hatte von dem Kaiser die herzogliche Gewalt in Franken erhalten. Der Streit mit den Fürsten rief den Kaiser wiederholt zu den Waffen, bis endlich auf beiden Seiten das Verlangen nach Herstellung fester Ordnung den Reichsfrieden von Wrzburg im Jahre 1121 zu stnde brachte, fr dessen Bewahrung sich Kaiser und Fürsten verbrgten. Diesem Reichs-
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