Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Das Mittelalter und die neue Zeit bis 1648 - S. 161

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
stimmte Schranken ziehen sollte, geloben mssen, kein fremdes Kriegsvolk ins Reich zu führen, ohne Zustimmung der Kurfrsten weder Bndnisse mit fremden Mchten abzuschlieen noch auswrtige Kriege zu führen, keinen Reichstag auerhalb Deutschlands zu berufen, in Reichsgeschften keine andere Sprache als die deutsche oder lateinische anzuwenden, die stndischen Rechte zu achten, das Reichsregiment wiederherzustellen u. s. w. In ganz Deutschland begrte man das junge edle Blut von sterreich" mit freudigen Erwartungen. Aber so wenig der in Gent ge-borene, in den Niederlanden und in Spanien erzogene Kaiser die deutsche Sprache beherrschte, so wenig verstand er die deutsche Art zu wrdigen. Fr die deutschen Bestrebungen zur Besserung der kirchlichen und staatlichen Zustnde zeigte er weder Verstndnis noch Teilnahme. Ihn beschftigten andere Plne, er wollte die Weltmacht des mittelalterlichen Kaiser-* tums wieder aufrichten und sich zum unbeschrnkten Herrscher machen; Frankreich sollte gedemtigt und die Trken aus Europa verjagt werden. Der Reichstag zu Worms. Im Jahre 1521 berief Karl V. die 1521 deutschen Fürsten und hohen Geistlichen zu einem Reichstage nach Worms. Hier sollten neben den weltlichen Angelegenheiten auch die kirchlichen ge-ordnet werden, denn der Papst drngte den Kaiser, zu dem der Luther verhngten Banne auch die Reichsacht hinzuzufgen. So wurde auch Luther vor den Reichstag geladen, damit er sich vor Kaiser und Reich wegen seiner Lehre verantworte. Sein Kurfürst Friedrich der Weise erwirkte ihm freies Geleit, und der Reichsherold Kaspar Sturm wurde gesandt, ihn zu begleiten. Vielfach riet man Luther mit dem Hinweis auf Hus ab, die Reise zu unternehmen. Aber er war entschlossen, der Vorladung zu folgen, und wenn sie gleich ein Feuer machten, das zwischen Witten-berg und Worms bis gen Himmel reichte." berall, wohin er kam, scharte sich das Volk zusammen, den khnen Mann zu sehen, und vielerorts predigte er. Ungeheuer war der Zudrang, als er am 16. April in seiner Mnchskutte auf offenem Wagen, den ihm der Rat der Stadt Wittenberg geliehen hatte, in Worms einzog. Noch kurz vor der Stadt Worms hatte ihn sein Freund Spalatin, der Hofprediger Friedrichs des Weisen, zum Umkehren bewegen wollen, aber Luther blieb in seinem Gottvertrauen un-erschttert. Gleich am folgenden Tage wurde er vor die Versammlung geladen. Wegen der auerordentlichen Volksmenge, die sogar die Dcher besetzt hatte, um ihn zu sehen, fhrte man ihn durch Grten und Hinterhuser nach dem Rathause, wo der Reichstag abgehalten wurde. Vor dem Versamm- Hcinze, Die Geschichte. H. 11
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer