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1. Das Altertum - S. 9

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
9 trat die Knigswahl ein. Der neue König wurde aus einer der beiden herrschenden Kasten, aus den Priestern oder Kriegern, gewhlt, weil erstere wegen ihrer Einsicht, letztere wegen ihrer Tapferkeit in besonderen Ehren standen. Das Leben der Könige war durch ein von den urltesten Zeiten her eingefhrtes und durch die Gewohnheit geheiligtes Ceremoniell genau geregelt. Alle Stunden des Tages sowohl wie der Nacht waren fr die Beschftigung des Knigs unabnderlichen Bestimmungen unterworfen. Ein zahlreicher Hofstaat umgab den König. Es werden Oberste der Leibwache, Vorsteher des Palastes, Aufseher der Speicher, Schreiber des Palastes und andere Hofbeamte genannt. Das knigliche Hausgert strotzte von Silber und Gold. Die Gondeln werden auf Denkmlern vergoldet dargestellt mit buntgewirkten Segeln, die Geschirre der Pferde waren prchtig geschmckt, die gepolsterten Sessel knstlich geschnitzt und reich verziert. Zum Unterhalte des kniglichen Hofstaates sowie zur Bestreitung der Regierungs- und Kriegskosten war dem Könige ein Teil des Bodens als Eigentum angewiesen, womit jedenfalls auch bedeutende Jagd- und Fischereigerechtsame verbunden waren. Sobald die Könige Eroberungszge unternahmen und die Nachbarvlker unterwarfen und zinsbar machten, kam zu ihren Einknften noch die nicht unbedeutende Kriegsbeute und der Tribut der unterjochten Vlkerschaften hinzu, dessen Darbringung hufig auf gyptischen Wandgemlden abgebildet ist. Nicht unbedeutend war ferner der Ertrag der Gold- und Silberbergwerke in dem eroberten Nnbien und der Kupfergruben im Sinai. Diese bedeutenden Einknfte setzten die Könige nicht allein in den Stand, ihre Diener und Beamten zu besolden, kostspielige Kriege zu führen und das Ausland durch die Pracht und den Glanz ihres Hofes zu blenden, sondern gaben ihnen auch Gelegenheit, durch groe gemeinntzige Bauwerke und die mannigfaltigsten Kunstdenkmler sowie durch Geschenke und Spenden aller Art sich die Liebe der Priesterschaft und ihres Volkes zu erwerben. Die Regierung des Landes fhrten die Pharaonen durch Vorsteher oder Statthalter, die sie den Bezirken des Landes vorsetzten. Nach Ausweis der Denkmler hatte Obergypten 22, Untergypten 20 Bezirke, die die Grundlage der rtlichen Verwaltung bildeten. Die Vorsteher dieser Be-zirke ernannte der König aus Mitgliedern seiner Familie, aus den Priestern, den Kriegern, aber auch aus dem Volke. Knigliche Schreiber und Richter, Schreiber der Gerechtigkeit", waren diesen Vorstehern beigegeben. Den Statthaltern lag die Rechtspflege in ihren Bezirken, die Sorge fr den Ackerbau, die Erhebung und Abfhrung der Steuern an den König ob. Die bevorzugten Stnde im Staate waren die Priester und
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