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1. Das Altertum - S. 87

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
87 bei der Ankunft des Xerxes bereits zerstrt worden war, lie er die Bau-meister hinrichten, das Meer mit 300 Peitschenhieben zchtigen und befahl, die Brcke ohne Verzug wieder herzustellen. Der Zug der sie dauerte ohne Unterla sieben Tage und sieben Nchte, 800000 Mann stark soll das Landheer gewesen sein. Als Xerxes der sein gewaltiges Heer eine Heerschau abgehalten hatte, lie er Demaratus [einen vertriebenen spartanischen König), der mit im Heere zog, herbeirufen und sprach zu ihm. Demaratus," sagte er, ich mchte jetzt gerne eine Frage an dich thun, die mir im Sinne liegt. Du bist ja ein Hellene und bist aus einer Stadt, die nach allem, was ich von dir und den anderen mich besuchenden Hellenen erfahre, nicht die kleinste noch die schwchste ist von den hellenischen Stdten. So sage mir: werden die Hellenen standhalten und sich zur Wehre setzen wider mich? Ich meine nmlich, wenn auch alle Hellenen und alle die anderen Völker, die gen Abend wohnen, sich zusammenthten, so sind sie doch nicht stark genug, um meiner Macht zu widerstehen, sofern sie nicht eintrchtigen Sinnes sind. Doch mcht' ich gern auch deine Meinung hren, wie du davon denkst." Also fragte der König. Demaratus aber erwiderte ihm und sprach: O König, soll ich zu dir reden nach der Wahrheit, oder wie es dir wohlgefllig ist zu hren?" Der König befahl ihm, nach der Wahrheit zu reden; er wrde ihm darum nicht weniger lieb fein als zuvor. Da Hub Demaratus an und sprach: O König, wenn es denn dein Wille ist, da ich in allewege die Wahr-heit reden soll und nichts sagen, darber ich hernach vor dir zum Lgner werden mte, so hre. In Hellas ist von je die Armut eingeboren, die Tugend aber ist zuerworben, der Weisheit und der strengen Sitte Frucht. Und in Kraft der Tugend hlt es sich frei von Armut wie von Herrenmacht. So rhme ich zwar die Hellenen alle, die in jenen dorischen Landen heimisch sind; was ich aber weiter sagen will, das gilt nicht von ihnen allen, sondern von den Laeedmoniern allein. Zum ersten nmlich, da sie nie und nimmer auf deine Erbietungen hren werden, um Hellas zu verkuechten; und zum andern, da sie dir begegnen werden zum Kampf, auch wenn es geschhe, da die andern Hellenen alle zu deiner Sache hielten. Und frage nicht nach ihrer Zahl, ob ihrer genug seien, um solches zu thun; denn ob sie ausziehen werden mit Tausend, so werden die Tausend gegen dich kmpfen, und des gleichen auch, wenn noch weniger, oder wenn mehr." Wie Xerxes diese Worte hrte, Hub er an zu lachen und erwiderte: O Demaratus, was lassest du mich hren! Tausend Männer wrden kmpfen wider solch ein Heer? Ja, wre es noch, da sie nach unserer Weise unter dem Regiment eines Einzigen stnden, so mchten sie vielleicht aus Furcht vor diesem sich tapferer halten, als sie von Natur sind, und aus Angst vor der Peitsche gegen einen Feind anrcken, der ihnen an Zahl berlegen ist. Nun sie aber ihrem freien Willen berlassen sind, werden sie nicht das eine noch das andere thun. Ich selber glaube vielmehr, es mochte den Hellenen schwer werden, selbst bei gleicher Zahl, mit den Persern allein den Kampf zu be-stehen. Bei uns kommt das wohl vor, was du behauptest, aber auch nicht
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