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1. Das Altertum - S. 109

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
109 und von den berlebenden ist jeder mit Recht bereit, um dieser Stadt willen Mhen und Gefahren zu erdulden. Deshalb habe ich mich auch lnger bei der Schilderung unseres Staates verweilt, um zu zeigen, da wir und andere, die nichts dem Geschilderten hn-liches besitzen, nicht um gleichen Preis kmpfen, und zugleich um die Ruhm-Wrdigkeit dieser hier, um deren willen ich jetzt rede, in deutlichen Beweisen vor Augen zu stellen. Denn was ich eben an unserer Stadt Lobwrdiges erwhnt, damit haben dieser Männer und ihresgleichen Tugenden sie geschmckt, und in kurzem Schicksalsaugenblicke, auf dem hchsten Gipfel der Be-geisterung vielmehr als der Furcht, sind sie geschieden. Als so tapfere Männer also haben sich diese erwiesen, wie es ihre Pflicht gegen die Stadt war. Die berlebenden nun mgen zwar die Götter um ein ungefhrdetes Leben bitten, aber es auch fr Pflicht halten, nicht minder khne Gesinnung gegen den Feind zu hegen. Den Nutzen derselben sollt ihr aber nicht blo durch Worte euch anschaulich machen, die einer gar weitschweifig machen knnte, indem er euch vorhlt, was alles sr gute Dinge von Abwehr der Feinde abhngen, ohne da ihr es darum nicht auch schon vorher gewut httet; vielmehr sollt ihr, die Macht des Staates in ihren Leistungen Tag fr Tag anschauend, ihn lieben lernen, und wenn euch seine Macht groß zu sein dnkt, so bedenkt, da khne Männer, die wuten, was not thut, und die im Kampfe auf die Stimme der Scham und der Ehre hrten, jene Macht erworben haben; die, wenn ihnen auch einmal ein Unter-nehmen fehl schlug, darum nicht gleich dem Staate ihre Tapferkeit entziehen wollten, fondern fr ihn sich selbst als schnstes Opfer Hingaben. Gemeinsam mit den andern haben sie ihr Leben blogestellt, und fr sich haben sie un-sterbliches Lob errungen und das schnste Grab, nicht nur das, in welchem sie ruhen, sondern das vielmehr, in welchem in der Brust eines jeden Mannes bei jedem Anla der Rede oder der That unvergessen ihr Ruhm lebt. Be-rhmter Männer Graberde ist jedes Land, und nicht nur die Inschrift einer Sule in der eigenen Heimat bezeichnet sie, sondern auch in fremdem Lande lebt in jedem ungeschrieben das Gedchtnis mehr ihres Mutes als ihrer That. Diese also ahmet nach und suchet das Glck in der Freiheit, die Freiheit aber im eigenen Mute, und bersehet nicht die vom Feinde drohende Gefahr. Denn nicht die, welche ein elendes Dasein führen, und die keine Hoffnung auf Besseres haben, werden mehr Ursache haben, ihr Leben in die Schanze zu schlagen, sondern die, welche Gefahr laufen, einen Umschwung des Glckes zum Unglck zu erleben, und bei denen nachher der Unterschied sehr groß ist, wenn ein Unfall sie betroffen hat. Denn viel empfindlicher trifft einen Mann, der hochherzig denkt, die durch Feigheit herbeigefhrte Schmach als Tod, der nicht empfunden wird bei unerschrockener Tapferkeit und begeisterter Aussicht auf die Gre des Vaterlandes. Aus Thucydides Ii, 3446, bersetzt von Matzat. 14, Der peloponnesische Krieg 431404, Ursache und Veranlassung. Der Keim zu dem peloponnesischen Kriege, d. i. zum Entscheidungskampfe darber, ob Athen oder Sparta die Ober-
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