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1. Das Altertum - S. 160

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
160 aus ihrer Mitte zehn Männer (die Decemvirn), die die Gesetze abfassen sollten. Fr die Zeit ihrer Thtigkeit wurde ihnen unumschrnkte Macht eingerumt und die Gewalt der Konsuln und Tribunen aufgehoben. Nach Ablauf des ersten Jahres schrieben sie die fertig gestellten Gesetze auf zehn Kupfertafeln und stellten sie zu jedermanns Prfung ffentlich aus; im zweiten Jahre folgten noch andere zwei Tafeln. So war das Zwlf-tafelgesetz, die erste Grundlage der spter so durchgebildeten rmischen Gesetzbcher, zustande gekommen. Die Zehnmnner zeigten aber wenig Neigung, ihr Amt, das sie zu den mchtigsten Herren in Rom machte, wieder niederzulegen. Sie setzten ihre Regierung in einer solchen tyrannischen Weise fort, da nicht nur die Plebejer sondern auch die Patrizier ihren Sturz wnschten. Der Sage nach kam die allgemeine Erbitterung durch eine frevelhafte Gewalt-that des Appius Claudius, des Oberhaupts der Zehnmnner, zum Aus-bruch. Er wollte dem Plebejer Virginius seine Tochter Virginia, die bereits verlobt war, gewaltsam entreien, indem er frech behauptete, sie sei die Tochter einer feiner Sklavinnen. Er lie sie auf offener Strae er-greifen und vor ein Gericht schleppen, das sie ihm zusprechen sollte. Der unglckliche Vater, der sein Kind der Schande nicht preisgeben wollte, stie der Tochter ein Messer in das Herz mit den Worten: Nur so kann ich dir die Freiheit erhalten. Die Wut des Volkes war grenzenlos. Appius Claudius wurde in das Gefngnis geworfen, die brigen Zehnmnner ihres Amtes entsetzt und Konsuln und Tribunen von neuem gewhlt. Von nun an rumten die Plebejer Schritt fr Schritt alle Schranken hinweg, die ihrer Gleichstellung mit den Patriziern entgegenstanden. Sie setzten zunchst durch, da die Beschlsse der Plebejerversammlungen, die Plebiscite, von den Patriziern nicht unbeachtet bleiben durften, sondern Einstu bei der Staatsverwaltung gewannen. Eine der wichtigsten Errungen-schasten war aber die Annahme der Forderung des Tribunen Canulejus, da die Ehe zwischen Patriziern und Plebejern gestattet sei und die Kinder aus solchen Ehen dem Stande des Vaters folgen sollten. Nur mit Mhe wuten es die Patrizier zu verhindern, da nach einer zweiten Forderung des Canulejus die Plebejer auch Zutritt zum Konsulate erhielten. Sie 445 schufen 445 neben dem Konsulat eine neue oberste Behrde, das Militr-tribuuat, in das auch Plebejer gewhlt werden konnten. Der Senat sollte jedesmal entscheiden, ob fr das kommende Jahr Konsuln oder Militr-tribuuen, in der Regel sechs, gewhlt werden sollten. Die Patrizier zweigten aber fr sich vom Konsulate die Censur ab und whlten alle fnf Jahre zwei patrizische Censoren aus ehemaligen Konsuln. Sie hatten die Brger-
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