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1. Das Altertum - S. 188

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
188 zogen mit der geringen Barsumme, die sie fr ihr Gut erstanden hatten, nach Rom, wo sie den Sinn fr Arbeit und Sparsamkeit bald verloren' Hier vermehrten sie die unheimlich anwachsende Menge verarmter und be-schftigungsloser Proletarier, die aus dem Verkauf ihrer Wahlstimme ein Gewerbe machten und begierig nach Brot und Cirkusspielen", welche Gaben ihnen die um ihre Gunst buhlenden Amtsbewerber versprachen, auf den Straen umherlungerten. Da von dem freigebornen Rmer, und wenn er noch so arm war, alle Handarbeit tief verachtet wurde, so bewirtschafteten die Grogrund-besitzer ihre Latifundien mit Sklaven, die infolge der vielen Kriege masfen-Haft vorhanden waren. Auch kretische und cilicische Seeruber raubten von den Inseln und Ksten Griechenlands und Asiens die Menschen, um sie auf dem Sklavenmarkt von Delos feilzubieten, wo an einem Tage 10000 solcher Unglcklichen ausgeschifft und sogleich verkauft wurden. Herden -weife wurden die Sklaven von den Gutsbesitzern bernommen, wo ihr Los das schrecklichste war. Mit dem glhenden Eisen gestempelt und an den Fen gefesselt, wurde sie während des Tages von unbarmherzigen Auf-sehern bewacht und zur schweren Feldarbeit angetrieben. Des Nachts wurden sie in dem gemeinschaftlichen Arbeiterzwinger, einem unterirdischen Kellergescho, zusammengesperrt und unmenschlich auch fr das kleinste Vergehen gestraft. Weit besser als die lndlichen Sklaven hatten es die stdtischen Jndustriesklaven, unter denen Freilassungen husig waren, Der gelehrte griechische Hofmeister, der die Kinder des vornehmen Senators unterrichtete, der statische oder syrische Koch, der die Gastereien des reichen Hauses zurichtete, der Arzt, der Sekretr, der Abschreiber, der Kammer-diener erfuhren naturgem eine glimpflichere Behandlung, wie sie dem hheren Kaufpreis, den man fr sie bezahlt hatte, entsprach, und dasselbe gilt von den Sklaven, die in Luxusgeschften verwendet wurden." Das Sklavenwesen wurde der Krebsschaden des rmisches Staates. Es fanr dahin, da alle huslichen Dienste, alle Gewerbe, Fabrikarbeiten und die groe Feldwirtschaft ausschlielich von Sklaven verrichtet wurden. Selbst die Staatsbauten wurden von der Regierung an Werkmeister vergeben, die die bernommene Arbeit durch Sklaven ausfhren lieen. Die Schau-spiele und alle Ausfhrungen der Volksbelustigung waren in den Hnden der Sklaven, und seitdem das rmische Stadtvolk besonderes Wohlgefallen an Fechter- oder Gladiatorenspielen und Tierkmpfen fand, wurden aus den Kriegsgefangenen die Strksten und Tapfersten ausgewhlt und in eigenen Fechterschulen fr ihr rohes Handwerk kunstgem gebt und ausgebildet. Am furchtbarsten rchte sich das Unwesen der Sklaverei
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