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1. Das Altertum - S. 197

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
197 er die Reformen der Gracchen wieder aufnehmen werde. Aber er verstand es nicht, der Fhrer der Volkspartei zu sein, dazu fehlte ihm die staats-mnnische Einsicht und Migung, Er erlebte nur Mierfolge und Dem-tigungen und verdarb es sowohl mit seinen alten Freunden von der Volks-Partei wie mit den Optimalen, Als sein Amtsjahr abgelaufen war, zog er sich in ein ruhmloses Privatleben zurck, und die Optimalen bekamen Nun wieder die Oberhand. Aber aus ihrer eigenen Mitte trat nun ein Mann auf, der entschlossen war im Sinne der Gracchen dem gedrckten Volke beizustehen. Das war Livius Drusus, der Sohn jenes Volkstribunen, der zum Sturze des jngeren Gracchen so wesentlich mitgewirkt hatte. Er lie stch zum Volks-tribunen whlen und forderte zunchst erweiterte Getreideverwlungen und sodann, da die Geschworenengerichte an die Senatoren zurckgegeben werden sollten. Die dem Wucher frnenden Ritter hatten mit dem Gericht den grten Unfug getrieben. Sie bildeten groe Kapitalgesellschaften, die einzig darauf ausgingen, die Provinzen auszusaugen. Wehe aber dem Statt-Halter, der ihrem schamlosen Treiben Einhalt thun und die gennhandelten Unterthanen gegen sie in Schutz nehmen wollte. Er wurde unerbittlich vor Gericht gezogen und zu schwerer Bue oder Verbannung verurteilt. Nach-dem die Antrge des Livius Drusus angenommen worden waren, forderte er, den italischen Bundesgenossen das volle rmische Brger-recht zu verleihen, damit sie den Rmern gleichgestellt wrden. Seit dem Untergange der Gracchen war dies billige Verlangen der Jtaliker, die wohl an allen Lasten, namentlich den Kriegslasten, nicht aber an den Vor-teilen der rmischen Brgerschaft (Stimm- und Wahlrecht, Gleichheit im Recht, Anerkennung von Wechselheiraten, Handelsfreiheit, voller Deuteanteil im Kriege) teil hatten, immer lauter geworden. Sie wollten den unnatr-lichen und verderblichen Zustand beseitigen, da einige Hunderttausend zum teil sittlich verderbte rmische Brger, geleitet von einigen Hundert Ein-flureicher, der Wohl und Wehe von Millionen geboten. Ganz Italien wurde durch die Forderung des Livius Drusus aufgeregt, und in Rom herrschte groe Bestrzung und Erbitterung gegen Drusus, als verlautete, die Jtaliker wollten L. Drusus ntigenfalls mit Waffengewalt untersttzen. Da wurde eines Abends Drusus, wahrscheinlich auf Veranstaltung des Senats, ermordet, wenigstens untersagte dieser jede Untersuchung der den Mord. Die Gesetze des Drusus wurden wieder aufgehoben und alle in Anklagestand versetzt, die sich der Sache der Bundesgenossen angenommen hatten. Die Jtaliker erkmpfen sich das Vollbrgerrecht. Jetzt brach der
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