Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Das Altertum - S. 262

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
262 Mischen Donau und Bodensee, da, wo Rhein und Donau in ihren Flu-lufen sich nhern, schtzten die Kaiser Trajan und Hadrian durch den 60 Meilen langen Limes romanus, den von einem Graben begleiteten rmischen Grenzwall oder Pfahlgraben, der etwa bei Andernach am Rhein begann, bei Aschaffenburg den Main berhrte und bis zur Mndung der Altmhl in die Donau reichte. Er hat zwei Jahrhunderte den Angriffen der Germanen widerstanden. Dieser Winkel zwischen dem Oberrhein und der oberen Donau wurde das Zehnt- oder Dekumatenland nach dem Zehnten genannt, den die eingewanderte Bevlkerung, altgediente rmische Soldaten und Handelsleute, entrichteten; die hier wohnenden germanischen Stmme gehrten fortan zum Reiche. Im Deknmatenlande blhte bald eine den Germanen bis dahin fremde Kultur, rmisches Leben, rmische Sitte und Bildung, empor. Aus den Standlagern der Rmer erwuchsen reich be-vlkerte, blhende Städte: am Rhein Konstanz, Basel, Straburg, Speyer, Worms, Mainz, Bingen, Koblenz, Kln, an der Mosel Trier und im Donaugebiet Ulm, Augsburg, Regensburg, Salzburg, Wien. Alle diese Städte waren Ausgangspunkte fr rmische Kaufleute und Hndler, die auf den groen rmischen Handelsstraen zu allen Stmmen der Germanen zogen und sie mit den Ereignissen eines verfeinerten Landes bekannt machten. Die sonnigen Ufer der Mosel und des Rheins wurden mit Reben bepflanzt, edlere Obstbume, feinere und seltenere Gartenfrchte, ein ver-vollkommneter Ackerbau zur Einfhrung gebracht und auch zu den frei gebliebenen deutschen Stmmen verbreitet. Im Innern Germaniens handelte der rmische Kaufmann Pferde und Rinder, Pelzwerk und Felle, Daunen, Wolle, ja von den Friesen selbst Wollengewebe (den Fries) ein. Rauch-fleisch, Honig, Rben und Rettige von riesiger Gre wurden nach Rom versandt; am Rhein gewachsener Spargel, einige leckere Fische aus den deutschen Flssen und seltenes Geflgel zierten als Leckerbissen die Tafel des rmischen Schwelgers. Die Ostseekste lieferte den wertvollen Bern-stein, und mit dem deutschen Goldhaar schmckten sich rmische Frauen. Die Germanen bekamen dagegen vom rmischen Kaufmann den jetzt viel begehrten Gold- und Silberschmuck, feinere Kleidung, sdlichen Wein. Aber noch enger wurde die Verbindung der Germanen mit den Rmern durch den Sldnerdienst, in den jene sich hufig begaben. Zahlreich wanderten die Germanen in das Reich der Rmer, um unter fremden Feldzeichen Ehre und Gewinn zu suchen und ihre kriegerische Lust zu be-friedigen. Durch das ganze rmische Reich waren deutsche Sldnerscharen in den Rmerheeren zu finden, ja es kam vor, da ein ganzer Volksstamm sich den Rmern zu Kriegsdienst verpflichtete. Heimkehrend erweckten dann
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer