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1. Die neue und neueste Zeit von 1648 bis jetzt - S. 5

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
5 l) England. In England fhrte der Versuch, den Absolutismus durchzufhren, in Verbindung mit einer Reaktion auf kirchlichem Gebiete zu einem zeitweiligen Sturz der Monarchie und dann zur Aufrichtung der parlamentarischen Verfassung. Karl I. (162549) und die englische Revolution. König Heinrich Viii. wie auch seine groe Tochter Elisabeth hatten unumschrnkt regiert, ohne dem Parlament seine alten Befugnisse zu entziehen. Elisabeths Nachfolger aber, der Stuart Jakob I. rief durch seine willkrlichen Finanzmaregeln, seine Verschwendung und Gnstlings-Wirtschaft den Unwillen des Parlaments hervor, der sich zu offener Feindschaft steigerte, als sein Sohn und Nachfolger Karl I., ein begabter und in seinem Wandel tadelloser, aber hchst unzuverlssiger Fürst, von seinem Regierungsantritte an planmig auf die Herstellung des kniglichen Absolutismus hinarbeitete. Er verweigerte dem Parlamente jede Rechenschastsablegung der die bewilligten Gelder, forderte willkrlich Steuern und suchte seine Gegner durch Haftbefehle und Verurteilungen einzuschchtern. Innerhalb eines Jahres lste er zwei Parlamente auf. Erst einem dritten Parlament gewhrte er, von der Not gedrngt, die Bitte um Recht", wodurch er sich verpflichtete, willkrliche Steuererhebungen und Verhaftungen fr immer zu unterlassen. Um diese Zeit erwhlte Karl zu seinem ersten Minister und Ratgeber den Grafen Strafford, der, voll Mut und Ehrgeiz, Richelieu nachahmen und in England den Absolutismus wie in Frankreich aufrichten wollte. Wiederum wurde mit schonungsloser Hrte gegen alle vorgegangen, die sich den Handlungen der Regierung widerfetzten; auch das hart-uckige dritte Parlament wurde aufgelst. Karl regierte nun elf Jahre lang ohne Parlament mit der grten Willkr. Die frher bewilligten Steuern wurden weiter erhoben und noch eine neue eingefhrt. Die Widerstrebenden wurden verurteilt und mit Hrte der Gehorsam erzwungen. Aber die Erbitterung mehrte sich, und viele wanderten nach Amerika aus. In kirchlichen Dingen lie sich Karl von dem Erzbischof von Canterbnry, Laud, leiten. Dieser riet dem Könige, den puritanischen Schotten die englische Episeopal-Verfassung und eine neue Liturgie aufzuzwingen, damit ein Glaube im ganzen Reiche wre. Als nun Karl rcksichtslos in die kirchlichen Verhltnisse Schottlands eingriff, brach dort offener Aufstand aus, und die glaubenseifrigen schottischen Presbyterianer schlssen (1638) einen Bund, dessen Mitglieder die wahre Religion (den Calvinismus) mit Gut und Blut gegen jedermann verteidigen wollten. Der Bund (Covenant) lie sogleich ein Heer in England einrcken. Nun mute Karl, um die erforderlichen Geldmittel zur Bezwingung der wider-spenstigen Schotten zu erhalten, sich dazu verstehen, im Jahre 1640 das sogenannte lange Parlament zu berufen. Dieses war in seiner berwiegenden Mehrheit dem Könige feindselig gesinnt und begann seine Thtigkeit mit heftigen Angriffen auf die vorgekommenen Ungesetzlichkeiten. Es ging aber der seine Befugnisse hinaus, indem es versuchte, die vollziehende Gewalt sich anzumaen; es machte den beiden Ratgebern des Knigs, Strafford und Laud, den Proze wegen Hochverrats und setzte es durch, da beide verurteilt und hingerichtet wurden. Als des Knigs Versuch, die Fhrer des Parlaments persnlich gefangen zu nehmen, milungen war, verlie er London, und nun begann im Jahre 1642 der Brgerkrieg. Anfangs war der König mit seinen Anhngern aus dem Landadel im Norden seines Reiches, den Kavalieren, dem ungebten
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