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1. Die neue und neueste Zeit von 1648 bis jetzt - S. 50

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
50 war die Erhebung des Herzogtums Preußen zum Knigreich. Es war gerechtfertigt, wenn der prachtliebende, von einem hohen Gefhl seiner Wrde durchdrungene Friedrich danach strebte, seinem mchtigen Kurfrsten-tume, das seit einem halben Jahrhundert in den europischen Verwickelungen eine entscheidende und selbstndige Rolle spielte, die uere Wrde zu geben. War es doch bereits Wilhelm von Dramen gelungen, die englische Knigskrone zu erlangen, wie auch Der Kurfürst von Sachsen die polnische Knigskrone erworben hatte. Diesen beiden Fürsten wollte Friedrich in keiner Hinsicht nachstehen. Da er nun als Herzog von Preußen souvern, als Kurfürst von Brandenburg aber ein Angehriger des deutschen Reiches war, so beabsichtigte er, die Knigswrde auf das auerhalb des Reichsverbandes stehende Herzogtum Preußen zu grnden. Um sich aber durch eigenmchtiges Handeln nicht die Feindschaft des Kaisers zuzuziehen, hielt er dessen Ein-willigung in sein Vorhaben fr unerllich. Vermutlich knpfte er schon 1693 durch seinen Gesandten Verhandlungen mit dem Kaiser an, die aber bald ins Stocken gerieten, weil der Kaiser zu viel Schwierigkeiten erhob. Da starb im Jahre 1700 der König Karl Ii. von Spanien, und nun suchte der Kaiser Leopold Hlfe, um seine Ansprche aus die spanischen Lnder Ludwig Xiy. gegenber zur Geltung zu bringen. Auch den Beistand des starken Kurfrsten von Brandenburg trachtete er zu gewinnen, und er gab nun feine Zustimmung zu Friedrichs Iii. Wunsch. Nachdem Friedrich hatte versprechen mssen, bei knftigen Kaiferwahlen das Haus sterreich zu bercksichtigen, feinen Verpflichtungen als deutscher Reichsfrst nachzukommen und in dem drohenden spanischen Erbfolgekriege 10000 Mann zu stellen, schlo der Kaiser Leopold mit Friedrich am 16. November 1700 den sogenannten Kronvertrag. In diesem erklrte der Kaiser, da er und sein Sohn, wenn der Kurfürst sich wegen seines Herzogtums Preußen zum König ausrufen und krnen laffen wolle, ihn nnverzgert fr einen König von Preußen ehren, wrdigen und erkennen, auch befrdern wollen, da dasselbe von anderen Mchten geschehe".1) Die Krnung in Knigsberg. Friedrich hatte nun endlich erreicht, wonach sein Herz sich schon so lange sehnte, und keinen Augenblick zgerte er, die Knigskrone auf fein Haupt zu fetzen. Im strengen Winter begab er sich in Begleitung feiner Gemahlin und mit einem glnzenden Gefolge nach Knigsberg, der preuischen Hauptstadt. Es waren allein 400 Wagen erforderlich, um die Personen, die sich in der nchsten Umgebung des Kur-frsten befanden, fortzuschaffen. Ein unabsehbarer Zng folgte diesem nach. Am 29. Dezember des Jahres 1700 zog Friedrich in Knigsberg ein. Nun *) Der Kronvertrag mit dem Kaiser Leopold.
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