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1. Die neue und neueste Zeit von 1648 bis jetzt - S. 115

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
115 sortgesetzt. Noch im Laufe des 18. Jahrhunderts wurde Rußland eine der ersten Mchte Europas. Peter folgten in der Regierung mit nur einer Ausnahme Frauen, so seine Gemahlin Katharina I., seine Nichte Anna und seine Tochter, die lasterhafte und trge Elisabeth <1741 62). Diese bestimmte zu ihrem Nachfolger ihren Schwestersohn Peter, den Herzog von Holstein-Gottorp. Mit diesem kam das jetzt noch regierende Haus Holstein-Gottorp auf den russischen Thron. Zar Peter Iii. war mit der Prinzessin Sophie Auguste von Anhalt-Zerbst, die bei ihrem bertritt zur griechischen Kirche den Namen Katharina annahm, vermhlt, einer Frau von mnnlicher Kraft der Seele, aber auch maloser Herrschsucht. Peter entfremdete sich seine Gemahlin durch Rcksichtslosigkeit und erbitterte die russischen Groen durch enthusiastische Vorliebe fr Friedrich Ii. Das Heer organisierte und kleidete er auf preuische Weise. Weil er die gehrige Vorsicht und Migung auer Acht setzte, verlor er durch eine mit Wissen seiner Gemahlin gegen ihn gebildete Verschwrung Thron und Leben. Ihm folgte seine Witwe Katharina Ii. (1762 1796), die die zweite Grnderin von Rulands Gre wurde. Sie betrachtete die Einverleibung Polens in ihr Reich und die Vernichtung des trkichen Reiches als die beiden Hauptaufgaben ihrer Regierung. Durch den ersten von ihr gefhrten Trkenkrieg (17681774) erwarb Rußland die Schutzhoheit der die Moldau und Walachei; durch einen zweiten Trkenkrieg wurde der Dniester die Grenze des Reiches. So unumschrnkt Katharina, die nordische Semiramis," auch die Herrschaft fhrte, fo stand sie doch während ihrer ganzen Regierungszeit mehr oder weniger unter dem Einflu ihrer Gnstlinge. Unter diesen ragen hervor der rohe Graf Orlow, vielleicht der Mrder Peters, und der gemeine sittenlose Potemkin, der die Zarin unumschrnkt beherrschte. Der Ordnung der innern Verwaltung ihres Landes widmete Katharina groe Sorgfalt. Sie teilte das Reich zweckmig in kleinere Gouvernements, milderte die Leibeigenschaft, zog deutsche Kolonisten ins Land, begnstigte den Gewerbflei, den Bergbau und den Handel. 8. Die Aufklrung und ihr Giuflujz auf das deutsche Geistesleben im Zeitalter Friedrichs des Groen. a) Die Aufklrungslitterawr. In Frankreich wurde durch die Unfhigkeit und sittliche Unwrdigkeit des Knigtums unter Ludwig Xv. eine Wandlung des gesamten geistigen Lebens herbeigefhrt, die in der Aufklrungslitteratur ihren schrift-liehen Ausdruck fand und nicht nur die bestehenden politischen, kirch-lichen und sozialen Verhltnisse einer scharfen Kritik unterzog, son-dern auch immer dringender ihre nderung forderte. Das Haupt der franzsischen Aufklrung ist der Dichter, Geschichtschreiber und Philosoph Voltaire (f 1778), der, angeregt durch die englischen Freidenker^), den 1) In England waren dem religisen Fanatismus, der während der Zeit der Re-publik geherrscht hatte, Leichtfertigkeit der Sitten sowie Gleichgltigkeit und Spott gegen die Religion gefolgt, und bald hatten die Schriftsteller Angriffe gegen sie und den Staat begonnen. John Locke (f 1704) grndete die menschliche Erkenntnis allein auf die 8*
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