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1. Die neue und neueste Zeit von 1648 bis jetzt - S. 139

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
139 ganze sdliche und westliche Deutschland in vollstndige Abhngigkeit von Frankreich zu bringen. Dies war jetzt um so leichter auszufhren, als die drei sddeutschen Kurfrsten bereits Verbndete Napoleons gewesen waren, ihm ihre Truppen zur Verfgung gestellt, einen Teil der Kriegsbeute und die Souvernitt" erhalten hatten, wodurch schon die Auflsung des deutschen Reiches ausgesprochen war. Dalberg, der Kurerzkanzler von Mainz, entbldete sich nicht, den franzsischen Kaiser zu bitten, er mge der Regenerator Deutschlands" werden. In Paris wurde die neue deutsche Verfassung festgestellt, und dort wiederholten sich in noch strkerem Mae als im Jahre 1803 die Bestechungsknste und die Selbsterniedrigung, besonders der mit Mediatisierung bedrohten deutschen Fürsten. So schnell wurde die Sache abgewickelt, da schon am 1. August 1806 der franzsische Gesandte dem Reichstage zu Regensburg die fertige Akte des Rhein- isos bnndes bergeben konnte. Darin erklrten die Könige von Bayern und Wrttemberg, der Kurerzkanzler, der Kurfürst von Baden, der Landgraf von Hessen-Darmstadt-Nassau und zehn andere Fürsten des sdwestlichen Deutschlands, sie htten aufgehrt, Glieder des deutschen Reiches zu sein und bildeten fortan untereinander einen Bund unter dem Protektorate Napoleons. Die Mitglieder des Rheinbundes vertauschten diejenigen ihrer Titel, die sich auf ihr Verhltnis zum Reiche bezogen, mit neuen: Der Kurerzkanzler Dalberg wurde Frst-Primas mit dem Sitze in Frank-furt, die souvernen" Fürsten von Baden und Hessen-Darmstadt nahmen den Titel Groherzog an, das Haupt des Hauses Nassau den eines Herzogs. Eine Bundesversammlung zu Frankfurt unter dem Vorsitze des Frsten-Primas sollte die Streitigkeiten der Mitglieder entscheiden. Die Haupt-sache aber war, da alle Mitglieder in bestndiger Allianz mit Frankreich bleiben und zu jedem Festlandskriege eine im voraus bestimmte Anzahl Truppen Napoleon zur Verfgung stellen muten. Sobald diese Urkunde nach Wien gelangt war, that Kaiser Franz Ii. den einzigen Schritt, der ihm unter diesen Umstnden brig blieb. Er legte am 6. August 1806 die Kaiserkrone nieder und entband alle isos Fürsten und Stnde des ihm geleisteten Eides, nachdem er schon seit dem Jahre 1804 den Titel eines erblichen Kaisers von sterreich als Franz I. (18061835) angenommen hatte. So erlosch die erste weltliche Wrde der Christenheit nach 1006 Jahren und mit ihr das heilige rmische Reich.
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