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1. Die neue und neueste Zeit von 1648 bis jetzt - S. 217

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
217 Nachdem die Nationalversammlung viel Zeit und Kraft auf die Beratung der deutschen Grundrechte verwandt hatte, trat sie im De-zember 1848 an die eigentliche Verfassungsfrage heran. Diese rief heftige Kmpfe hervor zwischen der monarchischen Mehrheit, die ein deutsches Kaiserreich, und der demokratisch-republikanischen Minderheit, die auf revolutionrem Wege einen republikanischen Bundesstaat erstrebte; zwischen den Grodeutschen, die einen Bundesstaat mit sterreich, und den Kleindeutschen, die einen solchen ohne sterreich unter der Fhrung Preuens erstrebten. In den Kampf der Meinungen traten Leidenschaft-lichkeit und Gewaltthtigkeit immer mehr hervor. Am scheulichsten zeigte sich die Entartung des demokratischen Pbels, der in groer Zahl nach Frankfurt gekommen war, in der Ermordung der preuischen Abgeordneten Auerswald und Lichnowsky (18. September). Endlich setzte es Heinrich von Gagern durch, da mit Ausschlu von sterreich das ganze brige Deutschland zu einem Bundesstaat vereinigt, mit sterreich aber ein unlsliches Bndnis geschlossen werden sollte. Am 27. Mrz 1849 wurde die Reichsversassung vollendet, und am 28. Mrz whlte die Nationalversammlung den König Friedrich Wilhelm Iv. zum Deutscheu Kaiser. Aber Friedrich Wilhelm Iv. hatte Bedenken, die ihm angebotene Krone zu tragen. Einer von Frank-furt aus an ihn abgesandten zahlreichen Deputation erklrte er am 3. April 1849, da er nicht gewillt sei, die Kaiserwrde ohne die freie i&i Zustimmung der Fürsten und freien Städte in Deutschland anzunehmen, und da es daher an diesen sei, die Verfassung zuvor zu prfen, ob sie von ihnen genehmigt werden knnte.^) Als aber die Ablehnung der Reichsverfassung seitens der Regierungen erfolgte, fand die republikanische Revolutionspartei neue Veranlassung zu Ausstnden. Im Parlamente wurde nmlich der Beschlu gefat (4. Mai), das deutsche Volk aufzufordern, die Reichsverfassung zur Geltung zu bringen. So entstand denn auch im Frhlinge 1849 offener Aufruhr, besonders in Dresden, in Baden und in der Pfalz. Preußen aber leistete den bedrngten Regierungen krftige Hlfe. Am schnellsten wurde in Sachsen der Ausstand unterdrckt, wenige preuische Truppen reichten hin, in den Tagen vom 6.-9. Mai die Aufrhrer in Dresden zu besiegen und zu verjagen; mit grerer Hartnckigkeit schien der Kampf in der Rheinpfalz und in Baden gefhrt werden zu mssen. Bald zog aber (12. Juni) ein Bundesheer unter dem Oberbefehl des Prinzen Wilhelm von Preußen ') Friedrich Wilhelm Iv. und die deutsche Kaiserkrone.
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