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1918 -
Paderborn
: Schöningh
- Autor: Stein, Heinrich Konrad, Kolligs, Hans, Stein, Bernhard
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar, Lehrerinnenseminar, Präparandenschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Lehrerbildungsseminar, Lehrerinnenbildungsseminar, Präparandenanstalt
- Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
- Geschlecht (WdK): koedukativ
Das Mittelalter.
Einleitung. $
Zwei Tatsachen sind es besonders, welche die Welt des Altertums gleichsam aus den Angeln heben und eine neue Zeit, das sogenannte Mittelalter, anbahnen: die Ausbreitung des Christentums und sein Sieg der das Heidentum sowie die Zertrmmerung des w e st rmischen Reiches durch germanische Stmme, die sogenannte Vlkerwanderung. Auf den verschiedensten Gebieten des Lebens machte sich die Wirkung dieser Ereignisse geltend.
An die Stelle des heidnischen Gtterdienstes trat die Verehrung eines einzigen, rein geistigen Gottes. Die neue Religion predigte Tugenden, die das Heidentum nur ahnte. Sie lehrte das Gesetz der allgemeinen Menschenliebe, sie gab sich nicht als Religion eines ein-zelnen Volkes, sondern wollte alle Völker der Erde in gleicher Weise umfassen. Das Altertum sah im Streben fr das Vaterland, fr Ehre und Ruhm das hchste Ziel menschlicher Ttigkeit, das Christentum stellte sittliche Vervollkommnung als wichtigsten Lebenszweck auf.
Im brgerlichen Leben genossen die Frauen im Altertum kaum mehr Rechte als die Sklaven. Aber unter dem Einflu der ger-manischen Sitten und des Christentums gewannen sie eine wrdigere Stellung und bten im Kreise des neuerblhenden Familienlebens eine bedeutsame erziehende Ttigkeit aus. Das Sklaventum wurde zwar durch das Christentum nicht aufgehoben, doch war die christliche Kirche bestrebt, das Los der Leibeigenen ertrglicher zu machen.
Der Einflu des Germanentums schuf im Mittelalter eine neue Staatsform, die Lehnsmonarchie, indem mchtige Vasallen gegenber der Krone ein schweres Gegengewicht bildeten, wodurch der Herrscherwille des Knigs gemigt, die Festigkeit seiner Macht aber oft auch gestrt wurde.
Ferner entwickelte sich eine eigentmliche Verbindung und Durch-dringung des Kirchlichen und Staatlichen, die sich be-sonders in dem Verhltnisse des Kaisertums zum Papsttum offenbarte. Diese gegenseitige Beeinflussung von Kirche und Staat bildet die her-vorragendste Eigentmlichkeit des Mittelalters.
Stein. Geschichte. C. Iv. 2