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1. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 115

1913 - Paderborn : Schöningh
Deutschland im Zeitalter der Hohenstaufen. 115 aufgaben des Ritters. Doch artete der Dienst der Herrin, den uns die Minnesnger in so anziehender Weise schildern, mit dem Verfall des Rittertums oft in rohe Sinnlichkeit aus. Auf die Bildung feiner Sitten in der ritterlichen Gesellschaft hatte das franzsische Ritterleben, das sich bereits vor dem deutschen entfaltet hatte, groen Einflu. Der zum Ritter bestimmte Knabe wurde an den Hof eines vornehmen Adligen gebracht. Hier wartete er als Edelknecht ober Page auf und wurde in der hfischen Zucht unterwiesen. Bald diente er seinem Herrn als Knappe, als Wappner und Schildtrger, und lernte den ritterlichen Kriegsdienst. Mit dem 21. Jahre wurde ihm unter feierlichen Zeremonien der Ritterschlag erteilt. In der Zeit der Kreuzzge entstanden zuerst die adligen Geschlechts-namen und die Wappen und vermehrte sich gewaltig die Zahl der Ritter-brgen, deren Bau im 11. Jahrhundert in sprlicher Zahl und meist mit geringem Umfang begonnen hatte. Auch die glnzenden Ritterspiele, Turniere, wurden erst in dieser Zeit eine Lieblingsbelustigung des Adels' Der Kampf geschah mit stumpfer Lanze, und die Hauptkunst bestand darin, den Gegner durch einen Lanzensto geschickt aus dem Sattel zu heben'. Der Buhurt war ein ungefhrliches Ritterschauspiel, das Turnier ein Massenkampf, die Tjoste ein Zweikampf. Den Preis, in kostbaren Waffen, Halsketten und dergleichen Schmuck bestehend, erhielt der Sieger aus der Hand vornehmer Frauen. Spter schritt die Kirche gegen die Turniere ein, weil dabei oft tdliche Verwundungen vorkamen, und als König Heinrich Ii. von Frankreich an einer im Lanzenstechen erhaltenen Wunde starb (1559), wurden sie gnzlich verboten. b) Die Stadtbevlkerung. Das Stdtewesen entwickelte sich in Deutschland erst seit etwa dem Beginn des 10. Jahrhunderts, als Handel und Geroerbe einen langsamen, aber stetigen Aufschwung nahmen. Anfangs war der lange Zeit unbedeutende Handel noch meistens in den Hnden der Juden und im Sden der Lombarden, im Norden der Friesen. Die Gewerbe kamen zunchst an den Hfen der Groen, tvo der gesteigerte Wohlstand auf eine verfeinerte -Lebenshaltung hindrngte, nach und nach in ihrer vielfachen Gliederung in Aufnahme. Die Städte in Deutschland wuchsen teils aus jenen alten Rmerstdten im Rhein- und Donaugebiet (Cln, Mainz), die wegen ihrer gnstigen Handelslage wieder aus der Asche der Zerstrung oder dem Verfalle entstanden, teils aus Ortschaften empor, in denen bischfliche Kirchen, Pfalzen oder Burgen er-richtet waren, oder welche um solche entstanden waren. Die dort stattfindenden Mrkte (Messen) lockten den Hndler und den 8*
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