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1. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 213

1913 - Paderborn : Schöningh
213 erhoben der Erzbischof von Prag, dem Klostergrab unterstand, und der Abt von Braunau dagegen Einspruch. Die Protestanten wandten sich an den Kaiser und beriefen sich auf den Vergleich", da die geistlichen Gter in Bhmen auch zu den kniglichen Gtern zu rechnen seien. Der Kaiser rotes ihre Einrede als unbegrndet ab. Als nun der Abt von Braunau die neue Kirche schlieen und der Prager Erzbischof die Kirche zu Klostergrab niederreien lie, bemchtigte sich des protestantischen Teiles der Bevlkerung in ganz Bhmen groe Erregung; denn man glaubte die An-zeichen eines allgemeinen Vorgehens der Regierung gegen die Evangelischen zu erkennen. Unter der Anfhrung des Grafen Matthias von Thurn, der wegen persnlicher Zurcksetzung dem Kaiser grollte, versammelten sich die protestantischen Land-stnde in Prag, begaben sich, von Volkshaufen begleitet, in das Schlo und strzten die kaiserlichen Rte Martinitz und Slaroata, die man fr die Urheber des abschlgigen Bescheides ansah, nebst ihrem Geheimschrieber Fabricius aus dem Fenster in den Schlograben. Trotz des tiefen Falles rourde nur einer un-erheblich verletzt. Da nach dem Vorgefallenen fr die Hupter des Aufstandes keine Verzeihung zu erroarten roar, setzten die Aufstndischen an Stelle der (aus 7 katholischen und 3 evange-tischen Mitgliedern bestehenden) kniglichen Statthalterschaft eine protestantische Landesregierung ein und trafen eiligst Kriegsrstungen. 2. Der bhmische Krieg (16181620). a) Die Thronfolge Ferdinands Ii. Fr den krnklichen Kaiser Matthias fhrte die Regierungsgeschfte der Erzherzog Ferdinand aus der steierischen Linie der Habsburger, den der Kaiser bei seiner Kinderlosigkeit zu seinem Erben bestimmt hatte und bereits zum Könige von Bhmen hatte krnen lassen. Dieser lie Truppen in Bhmen einrcken. Noch roar es zwischen diesen und den bhmischen Heerfhrern, dem Grafen Thurn und dem Sldnerfhrer Ernst von Mansfeld, zu keiner Entscheidung gekommen, als der Kaiser Matthias starb (1619). Sein Nachfolger Ferdinand Ii. (16191637), der wieder alle sterreichischen Lnder unter seinem Zepter ver-einigte, sah sich in den ererbten Landen von allen Seiten be-
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