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1. Neuzeit - S. 22

1912 - Stuttgart : Bonz
22 an die bisherige Einrichtung fr die Ordnung der evangelischen Ge-meinde. Nur das ganz Unevangelische entfernte sein konservativer Sinn. Die Predigt wurde der Mittelpunkt des Gottesdienstes, die Messe in eine Abendmahlsfeier umgewandelt, der Kelch den Laien gereicht. b. Luther und die Reichsritter. Auch die bewaffnete Unter-sttzung der Reichsritter unter dem tapfern Franz von Sickingen wies Luther mit Recht ab. Die Ritter, durch die Landesfrsten und die Städte, durch die neue Kriegsweise und den Landfrieden bedroht, hatten auch politische Reformplne. Ihr Unwille kehrte sich besonders gegen die Ubermacht der Fürsten in der Regierung des Reichs, besonders gegen ihren Einflu auf die Gerichtsbarkeit. Am Reichsgericht und im Schwbischen Bund war nicht gegen sie aufzukommen. Sickingen kam auf den Gedanken, da zunchst die geistlichen Frstentmer zugunsten der Ritterschaft beseitigt werden mssen. Um in diesem Sinn eine neue Ordnung in Staat und Kirche durchzusetzen, griff Sickingen 1522 den Kurfrsten von Trier an; der Angriff scheiterte, er selbst fand bei der Einnahme seiner Burg Landstuhl im Mai 1523 den Tod. Wenige Monate darauf starb Hutten auf der Insel Usnau im Zricher See. Luther hatte seine Sache rein erhalten von fremdartigen Bestrebungen; so war es auch eine vergebliche Hoffnung seiner Gegner, da dem Gegenkaiser Sickingen der Gegenpapst Luther im Untergang folgen werde. Fr die Reformation war immerhin das Unterliegen der ihr im ganzen wohlgesinnten Ritterschaft ein Schaden. ^ 1525. c. Der Bauernkrieg 1524,1525. Ein gefhrlicherer Sturm folgte. 1) Ursachen. Bauernaufstnde waren in den letzten Jahrzehnten nicht selten. Sie waren in Deutschland, Frankreich und England vor-gekommen. Die Klagen der Bauern waren alt und zum groen Teil berechtigt. Doch war ihre Lage nicht berall die gleiche, und es ist bedeutsam, da die norddeutsche Tiesebene gar nicht von dem groen Aufstand berhrt wurde. Die Bauern muten der Kirche den Zehnten, den Grundherrn eine Grundsteuer und andere Abgaben, wie den sog. Sterb- oder Todfall, eine Erbschaftsteuer, zahlen und unbezahlte Frondienste leisten. Diese Lasten wurden von den Rittern und bten, denen sie Untertan waren, in neuerer Zeit gesteigert. Das wurde um so mehr empfunden, als auch -unter den Bauern der Wohlstand zugenommen hatte und das Bewutsein ihrer Bedeutung - aus den Bauern gingen die Landsknechtsheere hervor und damit ein Streben, das Joch abzuwerfen, erwacht war. Nun kam die religise Bewegung dazu. Die christliche Freiheit wurde aufs weltliche Ge-biet bertragen, das A. T. zur Prfung der drckenden Auflagen beigezogen. Es war natrlich, da die lndlichen Kreise in der neuen Lehre vor allem das Evangelium der armen Leute sahen, die Gleich-heit der Menschen vor Gott heraushrten und geneigt waren, biblische Verhltnisse zum Muster fr die eigenen zu nehmen. Es lag so nahe, Gottes Natur als zu jedermanns Nutzen geschaffen anzusehen, Wald und Wild, Weide und Wasser." Die Reformation hat den Bauern-
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