Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Neuzeit - S. 36

1912 - Stuttgart : Bonz
36 - heiten zu ordnen. Er forderte von den Protestanten Anerkennung des Konzils in Trient und erlie einstweilen (interim) zu Augsburg 1548.1548 ein Reichsgesetz, das die religisen Verhltnisse bis zur Ent-scheidnng des Konzils ordnen sollte. Dieses Interim" hielt die katho-tische Lehre in der Hauptsache sest, es gewhrte den Evangelischen die Priesterehe und den Kelch im Abendmahl, legte ihnen aber dafr die Unterwerfung unter die rmische Hierarchie, die Zeremonien, Feste und Fasten auf. Die Katholiken nahmen es nicht an. Die Evangelischen, besonders im Sden, muten sich fgen. Doch konnte man wohl Hunderte evangelischer Geistlicher vertreiben; aber eine innerliche Unterwerfung des evangelischen Volkes wurde nicht erreicht. Noch weniger glckte das Unternehmen im Norden. Kurfürst Moritz lie unter Melanchthons Mitwirkung das Leipziger Interim 1548 entwerfen, bei dem der evangelische Lehrbegriff nirgends ver-letzt, aber der grte Teil des katholischen Zeremoniells als gleich-gltig (adiaphoron) zugestanden wurde. Aber vielfach wurde das Interim nur zum Schein oder gar nicht angenommen. Eine gln-zende Stellung war von Karl erreicht, fo da auch der Papst ihn frchtete. Aber in Deutschland empfand man feine Herrschaft mit den spanischen Truppen und Rten und dem Interim als eine fremd-lndische Tyrannei, die sich zu verewigen drohte, wenn wirklich Karl seinem Sohne Philipp die Nachfolge in Deutschland verschaffte. 7. Kurfürst Moritz. Augsburger Religionssrieden. a. Moritz und der Passauer Vertrag. Der Mittelpunkt des Widerstandes gegen das Interim war Magdeburg, das darum in die Reichsacht erklrt worden war. Der Kurfürst Moritz lie sich die Vollstreckung der Acht bertragen; er hatte in Wahrheit ganz andere Absichten. Moritz, eine durchaus politische Natur, fhlte sich tief gekrnkt dadurch, da Karl sein verpfndetes Wort bei der Ge-fangenfetznng des Landgrafen, seines Schwiegervaters, nicht ge-achtet und ihm beharrlich die Freiheit vorenthielt; er glaubte, den neuen Kurhut nur mit den Evangelischen behaupten zu knnen, auch die kaiserliche Machtentfaltung schien ihm unertrglich. Durch einen zweiten Verrat wollte er die Freiheit des Reiches und des Evangeliums herstellen. Er verband sich mit den Shnen des Land-grasen, dem Markgrafen Albrecht Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach und andern Fürsten. Ja, er scheute sich nicht, die Geld-mittel fr das Unternehmen durch einen Bund mit dem Kmg Heinrich Ii. von Frankreich sich zu verschaffen und demselben fr seine Untersttzung die französisch sprechenden" Städte Metz, Tonl, Verdun und Eambrai zu berlassen, die Heinrich als Reichsvikar verwalten sollte. Dann brach Moritz, nachdem er Magdeburg unter sehr milden Bedingungen zu einer Kapitulation gebracht hatte, gegen den ahnungslosen Kaiser auf (Mrz 1552), indem er Deutschland zur
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer