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1. Neuzeit - S. 158

1912 - Stuttgart : Bonz
158 Verstndnis fr die Wichtigkeit der wirtschaftlichen Dinge. Als er sich vollends zur Vermhlung mit der von seinem Vater ihm zugedachten Prinzessin Elisabeth Christine von Braunschweig-Bevern, der Nichte der Kaiserin, im Februar 1732 bereit erklrte (Hochzeit 1733), verschwanden die letzten Schatten zwischen Vater und Sohn. Als Oberst eines Infanterieregiments in Ruppin widmete sich Friedrich mit groem Eifer seinem militrischen Beruf, so da ihn der Vater nach der groen Heerschau bei Tempelhof 1735 vor der Front umarmte und noch in seinen letzten Stunden ausrief: Mein Gott, ich sterbe zufrieden, da ich einen so wrdigen Sohn und Nachfolger hinterlasse." Der Prinz seinerseits hat die eigentmliche Gre seines Vaters voll-kommen erkannt und spter immer mit der grten Ehrfurcht von ihm geredet. Der König lie ihn gewhren: er rumte ihm das Schlo Rheinsberg ein, wo er seit August 1736 mit seinen Freunden ein heiteres, dem Naturgenu und der Literatur gewidmetes Leben fhrte. Er studierte Wolffs Metaphysik, knpfte die Verbindung mit Voltaire, den er nicht nur als Dichter, sondern vor allem als Philosophen der Aufklrung hochhielt, an und versuchte die Schrift des geistreichen Florentiners Macchiavelli Der Fürst" zu widerlegen. In seinem Antimacchiavell" hat der Kronprinz ausgesprochen, was der König nachher in einem langen Leben bettigt hat, da der Fürst der erste Diener (le premier domestique) seiner Völker sein msse. 1740. 2. Friedrichs des Groen Anfnge, die schleichen Kriege und der sterreichische Erbsolgekrieg. a. Friedrichs und Maria Theresias Anfnge. 1) Wer erwartet hatte, da Friedrich die sparsame Regierungsweise des Vaters sofort gnzlich ndern werde, sah sich sehr enttuscht. Zwar traten nderungen ein: das Interesse des neuen Fürsten fr Kunst und Wissenschaft fhrte sofort zur Berufung bedeutender Gelehrter des Auslandes; der von seinem Vater ausgewiesene Philosoph Christian Wolfs, der Schler von Leibniz, durfte alsbald nach Halle zurckkehren. Fr Handel und Gewerbe wurde eine besondere Oberbehrde geschaffen. In der Rechtspflege schaffte Friedrich die Folter ab. Den verschiedenen Konfessionen gegenber wurde Toleranz zum Grundsatz erhoben. (Die Religionen Musen alle Tolleriret werden und mus der Fiskal nuhr das Auge darauf haben, das keine der andern abrug Abbruch Tuhe, den hier mus em jeder nach seiner Faon Selich werden.") Im brigen blieben die bewhrten Einrichtungen Friedrich Wilhelms bestehen. Die groen Kerls" verschwanden zwar, aber das Heer wurde sogar sofort ver-mehrt. Friedrichs Auftreten nach auen zeigte alsbald, da er mcht mit sich spaen lasse. Wre vor dem Kaiser, dessen Tod noch mcht erwartet werden konnte, der alte Kurfürst von der Pfalz gestorben, so htte seine Regierung mit einem Kampf um Jlich und Berg begonnen. 2) Da starb pltzlich Karl Vi., 20. Oktober 1740, erst
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