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1. Neuzeit - S. 325

1912 - Stuttgart : Bonz
- 325 buerlichen Kleinbetriebe. Auch die Industrie hob sich in schwerer Konkurrenz mit der fortgeschrittenen englischen; Baumwollspinnereien, Eisenindustrie, Rbenzuckerfabrikation brgerten sich in Deutschland ein. Vor allem aber hob sich das Verkehrswesen in ungeahnter Weise. Das Straennetz wurde weiter ausgebaut. Die ersten Dampfwagen fuhren in Deutschland 1835 von Nrnberg nach Frth. Es war eine Privatuuteruehmung nur fr eine Strecke von einer Meile. Der wrttembergische Nationalkonom Friedrich List, der sich schon um die deutsche Zolleinheit bemht hatte, erwarb sich als Bahnbrecher des deutschen Eisenbahnwesens mit dem Plan eines zusammenhngenden, ganz Deutschland umfassenden Eisenbahnnetzes sein grtes Verdienst um die Nation. Da und dort abgewiesen fand er endlich in Leipzig Verstndnis fr seine Ideen. In seiner Schrift der ein schsisches Eisenbahnsystem als Grundlage eines allgemeinen deutschen Eisenbahnsystems" entwarf er ein Bild von dem Eisenbahnwesen der Zukunft, defsen Endpunkte Lindau und Basel, Bremen und Hamburg, Stettin, Danzig und Breslau sein sollten, dessen Mittelpunkt Berlin sein sollte. Er fand unternehmende Männer fr die Ausfhrung. Die Linie Leipzig-Dresden ward trotz der Befrchtungen, mit denen die Wissenschaft wie die Unwissen-heit der Neuerung entgegentrat, 1839 vollendet. Der preuische Staat konnte sich im Widerstreit der Ansichten nicht dazu entschlieen, Eisen-bahnen von Staats wegen zu bauen, aber schon 1838 erschien ein Eisen-bahngesetz, das den Einflu des Staates auf die Privatbahnen regelte und die Mglichkeit eines knftigen Staatseisenbahnsystems vorbe-hielt. Rasch nacheinander entstanden nun die weiteren Eisenbahnen. Mit den Eisenbahnen erst nahm Handel und Industrie einen gro-artigen Aufschwung. Eine beraus wichtige Erfindung, die der elektromagnetischen Telegraphie, wurde 1833 von den zwei Gt-tinger Professoren Weber und Gau gemacht, leider aber nicht nutzbar gemacht, bis viel spter die Amerikaner (seit 1858) sie fr den Weltverkehr verwerteten. Zunchst begngte man sich noch mit dem optischen Telegraphen, der bei Hellem Wetter binnen vier Stunden auf eine Anfrage aus Berlin die Antwort aus Koblenz brachte, freilich nur den Behrden diente. 3. England bis 1837. a. Wirtschaftliches Leben. Aus dem Zeitalter der Kriege ging England hervor mit einer ungeheuren Schuldenlast (1815: 16 000 Mill. Mark). Die wirtschaftlichen Verhltnisse des Landes hatten sich dadurch verschlimmert, da der Grundbesitz mehr und mehr in die Hnde beg-terter Edelleute kam, während die kleinen Landeigentmer verarmten und der Handwerkerstand in bedenklicher Weise vor dem groen Fabrik-betrieb zurckging. Unmittelbar auf die Kriegszeit folgte eine schwere Notzeit durch den schlechten Jahrgang von 1816 und die Konkurrenz der auslndischen Industrie. Aber bald hoben sich Industrie und Handel un--
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