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1. Geschichte der Neuzeit von 1517 bis 1786 - S. 8

1903 - Leipzig : Teubner
8 Die Neuzeit. Dem Willen der Stnde gem sollte Luther selbst vernommen werden. Unter Zusicherung kaiserlichen Geleites zur Hin- und Rck-fahrt wurde er nach Worms geladen. Am 16. April traf er ein. der seine Ankunft meldete Ale an der nach Rom: Mit drei Genossen in einem Wagen sitzend, zog er in die Stadt ein, umgeben von etwa acht Berittenen, und nahm seine Herberge in der Nhe seines schsischen Fürsten [in einem Hause der Johanniterritter^; beim Verlassen des Wagens schlo ihn ein Priester in seine Arme, rhrte dreimal sein Gewand an und berhmte sich im Weggehen, als htte er eine Reliquie des grten Heiligen in Hnden gehabt: ich vermute, es wird bald von ihm heien, er tue Wunder. Dieser Luther, als er vom Wagen stieg, blickte mit seinen dmonischen Augen im Kreise umher und sagte: Gott wird mit mir sein." Dann trat er in eine Stube, wo ihn viele Herren aufsuchten, mit deren zehn oder zwlf er auch speiste, und nach der Mahlzeit lief alle Welt hin, ihn zu sehen." (bersetzung von Kalkoff.) Luther vor dem Gleich am nchsten Tage fand das Verhr statt. In Worms, am E^e^Btthr 11' April", so heit es n. a. in einem Berichte des kniglichen Kabinetts an den Staatsrat von Kastilien, im bischflichen Palaste, wo der Kaiser Karl, König von Spanien, wohnte, in einem niedrigen Rume, wo der Deutsche Reichstag abgehalten zu werden pflegte, zur Vesperzeit, also um vier Uhr nachmittags, wurde ein Mensch vorgefhrt, den man Martin Luther nannte, im Alter von 40 Jahren, etwas darber oder darunter, derb von Krperbau und Antlitz mit nicht besonders guten Augen, die Mienen beweglich, die er leichtfertig wechselte. Er trug als Kleidung ein Gewand des Augustinerordens mit seinem Leder-grtel, die Tonsur groß und frisch geschoren, das Haupthaar verschnitten und zwar weiter als das gewhnliche Verhltnis ist, voran ein Herold, der ihn einfhrte. Hinter ihm kamen sechs oder sieben Männer, die sich in seiner Begleitung mit solchem gewaltsamen Ungestm eindrngten, da ste alle beiseite schoben, die vorangingen; einige der Anwesenden sagten, es wren seine Schler. Darauf entstand ein tiefes Still-schweigen." [(Sin Sekretr nahm nun eine Reihe von Bchern zur Hand und verlas ihre Titel.] Darauf richtete der Offizial des Erzbischoss von Trter folgende Ansprache an Luther: Martin Luther! Ihr wit, Herr Pater, wozu Ihr berufen seid; Se. Majestt und die Kurfrsten und die anderen Fürsten und Stnde des heiligen Reichs begehren zu wissen und sich zu unterrichten, ob Ihr diese Bcher, deren Titel man in unserer Gegenwart verlesen hat und die Ihr nach der allgemeinen Sage auf-gefetzt und verfat haben sollt, wirklich gemacht habt. Zweitens verlangt tf cv ^ifsen' b Ihr auf deren Inhalt bestehen und beharren, oder ob ^hr ihn als unsinnig und ketzerisch widerrufen und Euch davon los-sagen wollt, indem Er ernstlich die Gefahr ins Auge fat, die aus solchem ^erharren bei jener Meinung ebenso fr Euer Gewissen wie fr die Seelen vieler entspringt, die Ihr in diesen Landen zu solcher falschen Lehre gefhrt und verfhrt habt. Wir binden es Euch auf die Seele
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