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1. Deutsche Geschichte bis zum Ausgange des Dreißigjährigen Krieges - S. 11

1906 - Paderborn : Schöningh
Tacitus: Germania. 11 Rande oder mit dem Bigastempel. ^ Auch gehen sie mehr auf Silber als auf Gold aus: keineswegs ans besonderer Vorliebe, sondern weil die grere Zahl der Silbermnzen ihnen zum Gebrauch bequemer ist, da sie gewhnliche und billige Waren einhandeln. Selbst Eisen haben sie nicht im berflu, wie aus der Art ihrer Waffen zu schlieen ist. Wenige brauchen Schwerter oder grere Lanzen; Speere oder, wie sie sie nennen, Frameen führen sie, mit einer schmalen und kurzen Eisenspitze, so scharf jedoch und zum Gebrauch so handlich, da sie mit derselben Waffe, je nachdem es die Umstnde erfordern, aus der Nhe sowohl als aus der Ferne kmpfen. Der Reitersmann begngt sich mit Schild und Framea; die Fukmpfer entsenden auch Wurfgeschosse, jeder mehr als eines, und schleudern sie, nackt oder in einem leichten Mantel, unglaublich weit. Prahlerischen Schmuck kennen sie nicht; nur die Schilde bemalen sie mit den gewhltesten Farben. Wenige haben Panzer; kaum hat einer oder der andere eine Pickelhaube oder einen Helm. Die Pferde sind nicht durch Gestalt, nicht durch Schnelligkeit ausgezeichnet. Ja, nicht einmal um Volten2 zu machen, wie es bei uns Sitte ist, werden sie geschult; sie lassen sie geradeaus oder in ununterbrochener Schwenkung rechts herum gehen in einem so fest geschlossenen Kreise, da keiner der letzte ist. Im allgemeinen zu urteilen, wohnt mehr Kraft dem Fuvolke bei. Deshalb kmpfen die Germanen untermischt; denn leicht fgen und schmiegen sich in den Reiterkampf die gewandten Fukmpfer, die sie aus der gesamten jungen Mann-schast auswhlen und vor der Schlachtreihe aufstellen. Fest bestimmt ist auch ihre Zahl: je hundert sind es aus jedem Gau, und eben diese Be-zeichnuug fuhren sie unter den Ihrigen. Was zuerst Zahl war, ist nun schon Ehrentitel und Rang. Die Schlachtreihe wird in Keilen aufgestellt. Vom Platze zu weichen, wenn man nur wieder zum Angriff umkehrt, gilt mehr fr klug als fr feige. Die Leichen der Ihrigen retten die Germanen auch aus bedenklichen Schlachten. Den Schild im Stiche gelassen zu haben, ist die grte Schandtat: weder beim Opfer gegenwrtig zu sein, noch die Ratsversammlung zu betreten, ist dem Beschimpften verstattet, und viele, die den Krieg berlebten, haben ihrer Schmach mit dem Stricke ein Ende gemacht. Bei der Knigs whl sehen die Germanen aus Adel, bei der Feldherrn-whl auf Tapferkeit. Doch steht auch den Knigen keine unbeschrnkte oder unabhngige Gewalt zu; auch die Feldherren Vorbilder mehr als Befehls-Haber sichern sich ihren Vorrang durch Bewunderung, wenn sie stets auf dem Platze sind, stets sich hervortun, stets vor der Schlachtreihe sich bewegen. brigens Todesstrafe zu verhngen oder jemand zu binden oder auch nur zu 1 Bigati waren rmische Silbermnzen, die auf der einen Seite eine geflgelte Viktoria auf dem Zweigespann (biga) zeigten. 2 Volten sind in der Reitkunst rasche, kreisrunde Wendungen der Pferde.
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