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1. Deutsche Geschichte bis zum Ausgange des Dreißigjährigen Krieges - S. 161

1906 - Paderborn : Schöningh
Springer: Die Baukunst gotischen Stils. 161 steigen daher den Seiten eines jeden Dreiecks entlang in die Hhe, so ins-besondere an den Wimpergen (Wimbergen?), den steilen Schmuckgiebeln der Portale und Fenster, die in der Regel von Mawerk durchbrochene Fllungen haben und an der Spitze in eine Kreuzblume auslaufen. Die schrg abfallende, vorn rechtwinklig abgeschnittene Platte der Gesimse ist meist scharf und tief unterschnitten. Diese Bildung untersttzt die Ableitung von Schnee und Regen, auf welche auer den oft phantastisch gebildeten Wasserspeiern auch die sehr hohe und steile Dachanlage Rcksicht nahm, indes die Anordnung der der den Kranzgesimsen hinlaufenden Galerien die Fest-stellung und rasche Behebung von Bauschden erleichterte und einen wirk-samen Abschlu erzielte. Whrend die Seitenansicht eines gotischen Domes das Gerste der Konstruktion fast unverhllt zeigt, drngt sich an der Fassade aller Schmuck, der welchen die Baumeister gebieten, zusammen. Mchtige Portale, meistens in der Dreizahl, das mittlere berdies noch durch einen Pfosten geteilt, durch-brechen und beleben den Unterstock. In den Hohlkehlen der schrgen Seiten-wnde der Portale stehen Statuen; solche fllen das Giebelfeld des Portales und die Bogenleibung aus und werden zuweilen reihenweise auch in den Galerien der dem Portalbau aufgestellt. Mit dem Portale wetteifert im Schmucke die Fensterarchitektur der Fassade. Bald sehen wir der dem mittleren Portale ein Radfenster, eine Fensterrose mit reichem Mawerke, errichtet, bald strebt ein gewaltiges Spitzbogenfenster in die Hhe. Den Abschlu der Fassadenarchitektur bilden die Trme, sei es, da ein Mittel-trm, das Ganze beherrschend, emporsteigt, sei es. da zwei Trme, der den Seitenschiffen sich erhebend, die Fassade begrenzen. Da auch die Arme des stark betonten Querschiffes mit einer hnlichen Fassade wie das Lang-haus und mit Trmen geschmckt wurden und die Vierung des Kreuzes gleichfalls einen Turm trug, so entstand eine frmliche Gruppe von Trmen, welche allerdings an keinem Werke sich vollstndig verkrpert zeigt, bei der Beurteilung der Ziele der gotischen Architektur aber nicht vergessen werden darf. Der gotische Turm wird in der Regel so angelegt, da die unteren Stockwerke viereckig, von Strebepfeilern gesttzt, aufsteigen; das Biereck geht sodann in ein Achteck der, worauf der durchbrochene Helm (krabbenbesetzte Rippen mit leichtem Mawerk als Fllung), an der Spitze in die Kreuz-blume auslaufend, folgt. Verleiht der plastische Schmuck der ueren Architektur den reichsten Glanz, so hilft die Malerei wesentlich zur Erhhung der Wirkung im Innern der Dome. Ohne Glasgemlde kann man sich gotische Dome gar nicht denken. Sie wecken erst die rechte Stimmung und vermitteln harmo-nisch die Gegenstze zwischen den dunkeln Steinmassen und den groen Licht-feldern. Auerdem war man bemht, die Wirkung der einzelnen Glieder, Atzler, Quellenstoffe u. Lesestiicke. I. 11
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