Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Deutsche Geschichte bis zum Ausgange des Dreißigjährigen Krieges - S. 261

1906 - Paderborn : Schöningh
Die zwlf Artikel der Bauern vom Mrz 1525. 261 Frevel Kloster und Schlosser, die nicht ihr sind, damit sie, als die offent-lichen Straenruber und Morder, alleine wohl zwiefltig den Tod an Leib und Seele verschulden; auch ein aufruhrischer Mensch, den man de bezeugen kann, schon in Gotts und kaiserlicher Acht ist, da, wer am ersten kann und mag denselben erwrgen, recht und wohl thut. Denn der einen ffentlichen Aufruhrischeu ist ein jglicher Mensch beide Oberrichter und Scharfrichter. Gleich als wenn ein Feur angehet, wer am ersten kann lschen, der ist der best. Denn Aufruhr ist nicht ein schlechter Mord, sondern wie ein groß Feur, das ein Land anzndet und verwstet; also bringt Aufruhr mit sich ein Land voll Mords, Blutvergieen, und macht Wittwen und Waisen und verstoret alles, wie das allergroest Unglck. Drumb soll hie zuschmeien, wrgen und stechen, heimlich oder ffentlich, wer da kann, und gedenken, da nichts Giftigers, Schdlichers, Teufelischers sein kann, denn ein aufruhrischer Mensch. Gleich als wenn man einen tollen Hund todtschlahen mu; schlgstu nicht, so schlgt er dich und ein ganz Land mit dir. Zum dritten, da sie solche schreckliche, greuliche Sunde mit dem Evan-gelio decken, nennen sich christliche Bruder, nehmen Eid und Hlde^und zwingen die Leute, zu solchen Greueln mit ihnen zu halten. Damit sie die allergrten Gottslsterer und Schnder seines heiligen Namens werden, und ehren und dienen also dem Teufel unter dem Schein des Eoangelii, daran sie wohl zehenmal den Tod ^erbienen an Leib und Seele, da ich hlicher Sunde nie gehret habe. Und achte auch, da der Teufel den jngsten Tag fhle, da er solch unerhrte Stuck surnimpt. Als sollt er sagen: Es ist das letzte, drumb soll es das rgste sein und will die Grund-suppe rhren und den Boden gar ausstoen. Gott wolle ihm wehren! Da siehe, wilch ein mchtiger Fürst der Teufel ist, wie er die Welt in Hnden hat, und in einander mengen kann, der so bald so viel tausend Baurn fangen, verfhren, verblenden, verstocken und empren kann, und mit ihn' machen, was sein allerwthigester Grimm surnimpt. 70. Die zwlf Artikel der Bauern vom Mrz 1525. Wilhelm Zimmermann, Geschichte des groen Bauernkriegs. Nach den Urkunden und Augenzeugen. Stuttgart, Rieger. 1856. 1. Bd. S. 407. (Mit einigen unwesentlichen Krzungen.) Die grndlichen und rechten Hauptartikel aller Bauernschaft und Hintersassen der geistlichen und weltlichen Obrigkeit, von welchen sie sich beschwert vermeinen. Es sind viele Widerchristen, die jetzt wegen der versammelten Bauernschaft das Evangelium zu schmhen Ursache nehmen, indem sie sagen: Das sind die Frchte des neuen Evangeliums, niemand gehorsam sein, an allen Orten sich emporheben und auf-bumen, mit groer Gewalt zu Huf laufen und sich rotten, geistliche und weltliche Obrigkeit zu reformieren, auszurotten, ja vielleicht gar zu erschlagen!" Allen diesen gottlosen freventlichen Urteilen antworten diese hier geschriebenen Artikel, sowohl damit sie diese Schmach des Wortes Gottes aufheben, als auch den Ungehorsam, ja die Emprung
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer