1918 -
Erlangen [u.a.]
: Deichert
- Autor: Griebel, Heinrich
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Lehrerbildungsanstalt, Mittelschule
- Regionen (OPAC): Bayern
- Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
- Geschlecht (WdK): Jungen
100. Josephs Ii. und Friedrichs Ii. Nachfolger. l
Groe und der Kaiser Joseph Ii. erkannten Katharinas Absicht sowie die Gefahr, welche aus der Verwirklichung derselben fr ihre Staaten erwuchs. Damit nun Polen nicht ganz eine Beute russischer Lnder-sucht werde, traten sie mit Katharina Ii. in Verbindung und beschlossen eine Verkleinerung des kranken und ohnmchtigen Staates.
4. So kam 1772 die erste Teilung Polens zustande. ster-i. Teilung. i??2. reich erhielt Obergalizien, Rußland das Gebiet stlich der Dna
und des Dnjepr (Ostlitauen), Preußen das heutige Westpreuen,
das einst dem Deutschen Orden gehrt hatte, demselben aber unter Kaiser Friedrich Iii. 1466 von Polen entrissen worden war, ohne Danzig und Thorn, ferner Ermeland und den Distrikt an der Netze.
Damit wurde fr Preußen, was fr seine militrische Stellung bedeutsam war, die Lcke zwischen Pommern und dem entlegenen Ost-prenen ausgefllt und Friedrich Ii. nannte sich von jetzt an König von Preußen". Friedrich begann in der herabgekommenen und ver-armten neuen Provinz eine gesegnete Kulturarbeit. Er entsumpfte weite Strecken, baute den Bromberger Kanal von der Brahe zur Netze (Verbindung von Weichsel und Oder), sandte Arbeiter, Beamte und Lehrer ins Land, hob die Leibeigenschaft auf den Domnen auf und verbreitete die Wohltaten einer gerechten Justiz.
5. Das traurige Schicksal Polens ffnete dem noch urteilsfhigen Reformen m Teil des Volkes die Augen fr die Gebrechen des Staates und somit
fr die Ursachen des Unglcks. In richtiger Erkenntnis derselben und erfllt von dem Gedanken, das Vaterland vor weiterem Verfalle zu bewahren, ja ihm neue Kraft einzuhauchen, schritt man zu tief ein-greifenden Reformen. Man fhrte, von dem preuischen Minister Hertzberg ermuntert, 1791 das erbliche Knigtum ein und gab dem Lande eine konstitutionelle Verfassung, wobei das liberum veto ausgehoben wurde. Eine neue Periode der Entwicklung schien anzubrechen. Doch die Freude der Patrioten dauerte nicht lange. Katha-rina Ii. widersetzte sich den Neuerungen und lie, angespornt durch eine vaterlandsverrterische Partei unter den Adeligen, ein russisches Heer in Polen einrcken. Zwar gelang es dem tapferen Thaddus Kosciusko, dem letzten und reinsten Helden feines Staates," sein Kosciusko. Volk zum Kampfe um Erhaltung der Freiheit und Selbstndigkeit zu entflammen. Es war vergebens. Zu den Russen gesellten sich 1793 preuische Truppen, die Friedrich Wilhelm Ii. in Polen einrcken lie, bmit wie er meinte die bort sich Verbreitenben revolutionren Ideen unterbrckt werben knnten, und nun einigten sich der preuische König und Katharina Ii. zur Vornahme der zweiten Teilung u. Teilung 1793. (1793). Preußen bekam Danzig, Thorn und die heutige Provinz Posen, Ru Und weitere Teile von Litauen.
6. Ein Jahr baraus erhob Kosciusko abermals die Banner