Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Vom Westfälischen Frieden bis zum Ausbruch des Weltkrieges - S. 107

1918 - Erlangen [u.a.] : Deichert
113. Der Rheinbund und die Auflsung des Reiches 1806. 107 Note deckte sich eine am gleichem Tage von den R h e i n b u n d s f r st e n int Reichstag abgegebene Erklrung: sie htten sich offen von einem Reiche losgesagt, das seine Glieder nicht mehr zu schtzen imstande sei, und einem Monarchen angeschlossen, dessen Absichten sich in be-stndiger Harmonie mit den wahren Interessen Deutschlands befnden". 4. Unglaubliches war geschehen. Die nchste Folge war, da mufs$$bes Franz Ii., der schon 1804 in richtiger Voraussicht der weiteren Ent- August isoe. Wicklung der Dinge die Kaiserwrde auf seine Erbstaaten bertragen, in einem khlen Manifest die deutsche Krone niederlegte, alle Stnde und Reichsangehrigen der Pflichten gegen das Reichsoberhaupt ent-band und fortan als Kaiser Franz I. von sterreich weiter regierte. Damit war das Ende des Heiligen Rmischen Reiches Deutscher Nation, das seit 962, also fast 1000 Jahre bestanden und einst eine gebietende Stellung in Europa innegehabt, besiegelt. Ohne Teilnahme, ja mit stumpfer Gleichgltigkeit sah das Volk in seiner Mehrheit den allerdings fchon lngst morsch gewordenen Bau zusammenbrechen. Trnenlos stand die Nation am Sarge ihrer Geschichte." Nur in wenigen Personen regte sich der patriotische Schmerz der die dem Vaterland widerfahrene Schmach sowie die Entrstung der den fremden Tyrannen, der das Recht mit Fen trat und in feiner Sucht nach Macht keine Grenze kannte. Solche Patrioten aber verfolgte Napoleon mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln und verbreitete Furcht und Schrecken. So mute dek Greisswalder Professor Ernst Moritz Arndt, der in der Schrift vom Geist der Zeit" seinen Gefhlen offen Ausdruck verlieh und die Gewissen der Deutschen auf-zurtteln suchte, vor Napoleons Rache nach Schweden flchten und der Buchhndler Palm von Nrnberg wurde, weil er den Verfasser einer von ihm verbreiteten Schrift: Deutschland in seiner tiefen Er-niedrigung" nicht angab, ergriffen und in Braunau am Inn erschossen (26. August 1806). Palm, das Opfer eines schmachvollen Justizmordes, wurde spter als Mrtyrer Deutschlands in Liedern gefeiert. Man hat vielfach den Rheinbundsfrsten die ganze Verant-wortung fr den Zusammenbruch des Reiches aufgebrdet. Mit Unrecht. Mit gleicher Schuld sind Preußen und sterreich, die beiden deutschen Gromchte, zu belasten. Sie, die vermge ihrer Stellung und Macht in erster Linie berufen gewesen wren,. die Interessen Deutschlands zu wahren, trieben nicht Reichs- sondern Kabinetts-Politik und brachten dadurch die sd- und sdwestdeutschen Staaten in groe Gefahr und diese, nicht Sympathie fr Frankreich, war es, welche zu allermeist die Monarchen jener Lnder bewog, den Anschlu au Napoleon zu suchen. Dazu kam, da man allenthalben nach Er-Weiterung des Besitzes strebte und da man Napoleon, den Mann von ungewhnlicher Gre, fr unberwindlich hielt.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer