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1. Vom Westfälischen Frieden bis zum Ausbruch des Weltkrieges - S. 177

1918 - Erlangen [u.a.] : Deichert
137. Das Scheitern aller nationalen Hoffnungen. 177 König die erbliche Wrde eines Kaisers der Deutschen anzutragen. Auf der Reise dahin wurde sie an vielen Orten mit strmischer Freude empfangen. Bald aber erfolgte eine ernchternde Enttuschung. Friedrich Wilhelm Iv. lehnte nach einigem Schwanken ab <April 1849). Grnde: Die Krone sei ihm nur vom Volke, nicht auch von den Fürsten angeboten worden; die Reichsverfassung sei ohne Einverstndnis der Regierungen zustande gekommen, habe ihren Ur-sprung in revolutionren Bewegungen; die vom Parlament beabsichtigte Neugestaltung Deutschlands knne einen Krieg mit sterreich und Rußland zur Folge haben. Die Zurckweisung der Kaiserwrde (ein Scheitern im Hafen") versetzte dem Parlament den Todessto. Die sterreichischen und preuischen Abgeordneten schieden infolge eines von ihrer Regierung an sie gerichteten Abberufungsschreibens aus der Versammlung aus; andere Austritte folgten und Mitte Mai legten selbst 65 Mitglieder der Erbkaiserpartei (darunter Gagern, Simson, Arndt, Dahlmann), die sich trotz aller Begeisterung fr die nationale Einigung der Erkenntnis nicht verschlieen konnten, da man zurzeit auf die Verwirklichung des Einheitsgedankens verzichten msse, die Mandate nieder und verlieen die Paulskirche. Die brigen Abge-ordneten (darunter Uhland) aber hielten mit aller Zhigkeit an der be-schlossenen Reichsverfassung fest. Von der radikalen Linken beherrscht, verlegten sie den Sitz des Parlaments nach Stuttgart, damit sie fr ihre Bestrebungen in den Demokraten des Sdens einen Rckhalt und eine Streitmacht" fnden. Von hier aus forderte das Rumpfparla - Sas ment" (wie man es jetzt nannte, etwa 100 Mitglieder) in mehreren Stuttgart. Proklamationen zum Kampf gegen den Absolutismus und zur Bildung von Volkswehren auf. Die Fortsetzung seiner traurigen Ttigkeit wurde ihm jedoch unmglich gemacht. Am 18. Juni 1849 verhinderte die wrttembergische Regierung durch militrische Gewalt die Abgeordneten am Betreten des Sitzungslokals und erzwang somit die Auslsung des Rumpfparlaments. 2. Eine Folge von der Ablehnung der Kaiserwrde und dem Aufstnden Scheitern der nationalen Hoffnungen war das Aufflackern des revo- Rheinvfl'z und lutionren Geistes in dem radikal gesinnten Teil der deutschen Be- Mai und Juni vlkerung. Unter der Losung, man msse die Fürsten zur An-erkennung des Parlaments und der Reichsverfassung zwingen, kam es im Mai 1849 in Dresden zu blutigen Ausschreitungen. Die Regierung, welche auerstande war, mit eigenen Mitteln die Auf-wiegler zu bekmpfen, wandte sich an Preußen um Hilfe. Preuische Truppen brachten dann auch die wilden Barrikadenmnner zur Unter-werfung und stellten die Rhe wieder her. In der Rheinpfalz trat ein Landesausschu zusammen und proklamierte die Republik. In dem unterwhlten Baden, das im Westen und Sden von demo- Griebel, Lehrbnch der deutschen Geschichte. Ii. 3. Aufl. 12
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