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1. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte vom Ausgange des Dreißigjährigen Krieges bis 1815 - S. 84

1907 - Paderborn : Schöningh
84 v. Werner: Die Flottenpolitik des Groen Kurfrsten. Das sagte sich auch ein Fürst, dessen Bild hell und glnzend aus jener bunflen, traurigen Zeit zu uns herberstrahlt, Friedrich Wilhelm der Groe. Kursrst von Brandenburg. Gleichzeitig erkannte aber auch sein weiter staatsmnnischer Blick, da nur Teilnahme an der Herrschaft des Meeres ein Land groß und mchtig machen knne, das von den Wogen des letzteren besplt wirb. Deshalb suchte er den unterbunbenen Lebensnerv Norbbeutschlanbs wieber zu neuer Ttigkeit zu erwecken, mit gewaltiger Tatkraft und zher Ausbauer den deutschen Seehandel zu heben, eine Marine zu schaffen und Kolonien zu grnben, um seinem erschpften und verarmten Lanbe den Weg zur Wohlhabenheit und Macht zu bahnen. Wohl hatte er mit den ungnstigsten Verhltnissen zu kmpfen; es fehlte ihm an geeigneten Hfen, die Staatskassen waren leer, die Kaufmannschaft besa weber Kapital noch Unternehmungslust; aber der feste Wille des Kurfrsten suchte trotzdem diese Schwierigkeiten zu berwinben. Wren seine Nachfolger ihm auf dieser Bahn gefolgt, so htten sich seine Plne und Hoffnungen wohl verwirklichen lassen; boch da jene leiber das Seewesen gnzlich vernachlssigten, so blieb auch das Streben Friedrich Wilhelms ohne nachhaltigen Erfolg. Das, was er schuf nach dieser Richtung, und was selbst den groen seefahrenden Nationen Achtung vor dem kleinen Brandenburg abntigte, zerfiel nach seinem Tode wieder. Bereits 1647 suchte der Kurfürst nach hollndischem Borbilde eine oftindische Handelsgesellschaft zu grnden; es bot sich Gelegenheit, Tranquebar von den Dnen fr 120 000 Taler zu kaufen, doch der groartige Gedanke scheiterte an Kapitalmangel, um erst dreiig Jahre spter in anderer Form wieder aufgenommen zu werden. Als Schweden an Brandenburg auf Betreiben Frankreichs 1674 den Krieg erklrte, machte ein unternehmender Hollnder, Benjamin Raule, dem Kurfrsten den Vorschlag, ihm Kaperbriese gegen Frankreich und Schweden auszustellen. Friedrich Wilhelm ging daraus ein, und alsbald nahm Raule zehn schwedische Schiffe und brachte sie nach Seeland auf. Die Generalstaaten legten jedoch dem Verkauf der Prisen trotz der Vorstellungen des Kurfrsten Schwierigkeiten in den Weg; sie gaben vier von den Schiffen frei, weil Hollnder versicherten, darin Waren verladen zu haben, und es erwuchsen fr Brandenburg aus der Affre allerlei Un-zutrglichkeiten. Trotzdem fate der Kurfürst zu dem unternehmenden Raule Ver-trauen, ernannte ihn zu seinem Rat und Marinedirektor und schlo mit ihm einen neuen Vertrag zur Stellung von Kriegsschiffen, mit deren Hilfe die Schweden an der Kste Vorpommerns bekmpft werden sollten. Diese Schiffe waren die drei Fregatten Kurprinz". Berlin" und
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