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1. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte vom Ausgange des Dreißigjährigen Krieges bis 1815 - S. 91

1907 - Paderborn : Schöningh
91 Darauf kann man sich sicher verlassen, und ist ein Herr in keiner conside-ration, wann er selber nicht Mittel und Wege hat; denn das hat mich von der Zeit, da ich's also gehalten Gott sei gedankt! considerabel gemacht und beklage allezeit, da ich im Anfange meiner Regierung zu meinem hchsten Nachteil mich davon ableiten lassen und wider meinen Willen anderer Rat gefolget. Mit Geld und Benefizien in geistlichen Stiftern, welche Ihr zu ver-geben habt, desgleichen Statthaltereien, wenn Ihr ntig ermesset, Statthalter zu setzen, mit dem Meistertnm und Commendereieu knnt Ihr Eure Brder, weil sie Euch nher als andere, fr andere benefizieren und versehen, damit sie desto besser ihren frstlichen Stand führen und dem Hause Brandenburg zu keiner Verkleinerung leben mgen. Hiernach ermahne ich Euch ernstlich, auch ganz vterlich, Euch untereinander recht brderlich zu lieben, in guter, recht brderlicher Einigkeit und Vertrauen allzeit zu leben . . . Nehmt Euch wohl in acht, da Ihr nicht gar zu weitlufigen Hofstaat haltet, sondern zieht ihn nach Gelegenheit der Zeit ein, und reguliert allemal die Ausgabe nach den Einknften, und lat die berechneten Diener alle Jahre fleiige Rechnung ablegen. Wann der Kammer-staat wieder in gutem Stand ist, so werdet Ihr Mittel genugsam haben, und habt Ihr alsdann nicht Ursache, die Stnde um Geld zu ersuchen oder anzusprechen. Auch ist es alsdann nicht ntig, viele und kostbare Landtage zu halten, denn je mehr Landtage Ihr haltet, je mehr Autoritt Euch benommen wird, weil die Stnde allezeit etwas suchen, so der Herrschaft an ihrer Hoheit nachteilig ist. Es folgen ausfhrliche Ratschlge der die Behandlung von Preußen, Kleve, Mark jc., ferner eine Tabelle der die Besatzungen der Festungen (fr Berlin empfiehlt der Kurfürst in Kriegszeiten wenigstens 1500, fr Magdeburg und Kolberg je 1600 Mann). Dieses ist nun krzlich dasjenige, so mir in diesem Aufsatz beigefallen ist. Folgt meinen treuen Warnungen. Ermahnungen und Rat und kommt solchem in allem nach; denn ich htte mich glcklich geschtzt, da es meinem Herrn Vater beliebig gewesen wre, mir so viel, als ich Euch von Eurem Staat hierin Nachricht gebe, meiner Wissenschaft hinterlassen zu wollen, so wre mir meine Regierung im Anfange nicht so schwer geworden. Der-halben erinnere und ermahne ich Euch nochmals: Frchtet, liebt und ehrt Gott von ganzem Herzen; denn wer ihn ehrt, den wird er auch wieder ehren. Dient ihm auch mit rechtschaffenem Herzen und wandelt treulich in seinen Wegen, so wird er Euch alsdann in Eurer beschwerlichen Regierung nicht verlassen, sondern stets mit seiner Gnade und vterlichen Hilfe bei-stehn. Es wird Euch auch alles glcken und wohl vonstatten gehn. Eure Feinde werden sich vor Euch frchten mssen, hingegen aber werden Eure
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