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1. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte vom Ausgange des Dreißigjährigen Krieges bis 1815 - S. 192

1907 - Paderborn : Schöningh
192 Schiller: Das deutsche Kulturleben im Zeitalter Friedrichs des Groen. Und doch bildete noch jeder grere Staat ein vllig abgeschlossenes Wirtschaftsgebiet fr sich, und an der berzahl der Zollsttten war noch wenig gendert. Nicht minder schlimm war es auf den Landwegen. Der Transport an und fr sich wre ertrglich gewesen; aber der Aufenthalt, der durch das bestndige Auf- und Abladen der groen Frachtwagen entstand, verteuerte ihn um mehr als die Hlfte. Dazu trat erschwerend die Mannig-faltigkeit des Mnzwesens, da an Herstellung einer allgemeinen Reichsmnze jetzt weniger als je zu denken war. Denn während ein Reichstagsbeschlu von 1738 bestimmte, da 18 Gulden aus der feinen Mark geprgt werden sollten, setzte sterreich 1748 den Zwanziggulden-, Bayern den Vierund-zwanzigguldensu fest; diesem schlssen sich der Sden und Westen an, während Sachsen und die kleineren norddeutschen Gebiete eine Mnzkonvention mit sterreich schloffen (1753). Preußen schlug seinen besonderen Weg ein, indem es seit 1750 14 Taler oder 21 Gulden aus der feinen Mark prgte und durch groe Soliditt seiner Prgung diesem Mnzfue weithin Geltung verschaffte. Ganz unabhngig von diesen nderungen behaupteten die Hansa-stdte und Mecklenburg den alten lbischen Mnzfu, nach dem 11 Ys Taler aus der seinen Mark geprgt wurden. Die Verkehrsstraen waren nur in sterreich verhltnismig gut, während man in Preußen erst seit 1787 Kunststraen anzulegen begann; die Postwagen waren unbequem, die Verbindungen bei der Menge von Post-Verwaltungen unsicher, das Briefporto auf grere Entfernungen nicht nur sehr hoch, sondern auch schwankend, je nachdem die eine oder die andere Route gewhlt wurde. Viel langsamer entwickelte sich noch der Wasser-verkehr. Von einer Verbesserung der Flu- und Seenlufe konnte, da so viele Staaten und Sttchen daran beteiligt waren, gar keine Rede sein; die Folge davon war, da die Schiffahrt an unabnderliche Voraussetzungen gebunden war; jeder Eisgang und jeder Frost unterbrach den Verkehr monatelang, und im Hochsommer bereitete der niedere Wasserstand hnliche Hindernisse. Bei diesen Verkehrsverhltnissen mute der Schwerpunkt des Handels-Verkehrs in den groen Messen bleiben, von denen die Leipziger jhrlich 18 Millionen Taler umschlug. Der Auenhandel des Binnenlandes bedurfte berall fremder Vermittlung. Nach den berseeischen Lndern lag diese in den Hnden der Hollnder und der deutschen Seestdte. Der Wohlstand war, wie bereits bemerkt wurde, rasch gestiegen, und, was die Hauptsache war, dieser Wohlstand war solide, da die Einzelwirtschaft noch nicht wie heute von den Komplikationen des groen Weltverkehrs betroffen wurde, die Konkurrenz auch nicht so wild und in ihren Mitteln unbedenklich war wie heute. Eine strenge Wechsel- und Konkursordnung hielt die Hauptquellen der unsoliden heutigen Geschftsgebarung noch geschlossen;
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