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1. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte vom Ausgange des Dreißigjährigen Krieges bis 1815 - S. 199

1907 - Paderborn : Schöningh
Berner: Die auswrtige Politik Friedrich Wilhelms Ii. 199 Preußen, sterreich, das ganze Reich einmtig und gewappnet vorfinden, aber dadurch, da man der Hofburg alles nachgegeben, hatte man die deutscheu Fürsten kopfscheu gemacht, sich selbst in das Kielwasser des Erzhauses begeben. Schon der Beginn des Krieges verzgerte sich, da Leopold inzwischen verstorben und die Krnung des neuen Kaisers Franz in Frankfurt trie wenn man ahnte, da es die letzte sei mit besonderem Glnze und vieler Feierlichkeit begangen werden mute. Auch Friedrich Wilhelm traf hier mit dem Kaiser zusammen, nachdem er die frnkischen Markgrasschaften. welche ihm schon 1791 durch Abtretung seitens des kinderlosen Markgrafen Chri-stian Friedrich Karl Alexander anheimgefallen waren, persnlich in Augenschein genommen hatte. Unumwunden sprach man in Preußen es aus, da der Krieg fr fremde Interessen gefhrt werde, den Truppen wie den Ge-neralen fehlte die Freudigkeit zu einem Kampfe an der Seite des lang-jhrigen Gegners, und es gehrte in der Tat die ganze Empfindung, die Friedrich Wilhelm von der Pflicht zum Kampfe fr den gefhrdeten König von Frankreich hatte, dazu, um mit einem Bundesgenossen in den Streit zu ziehen, der nicht nur Bayern, sondern auch Ansbach-Bayreuth fr sich in Anspruch nahm! Wie aber htte ein Feldzug glcken knnen, in dem jede Einigkeit der Verbndeten fehlte, in dem es selbst an der Einheit der Leitung vllig gebrach! Mit Recht drang der König auf ein energisches, schnelles Vorgehen; aber der zum Oberbefehlshaber ernannte Herzog von Braunschweig sah den zuchtlosen franzsischen Truppen gegenber alles Heil in einer vorsichtigen, methodischen Kriegfhrung, und das Resultat war. da keiner von beiden Grundstzen zur vollen Geltung kam. Die durchaus mangelhafte Erfllung der bernommenen Verpflichtungen von feiten sterreichs, die gewaltige Enttuschung der die Verheiungen der Emigranten, die ein freudiges Entgegenkommen der franzsischen Bevlkerung in Aussicht gestellt, die Ungunst der Witterung, der Mangel an Lebensmitteln, der Ausbruch gefhrlicher Krankheiten verursachten schon im ersten Jahre moralisch eine volle Niederlage. Wohl drangen die Preußen nach der Eroberung von Longwy und Verduu mit den sterreichern vereinigt in die Champagne ein, aber nach der Kanonade von Valmy mute man sich, trotzdem der franzsische General Dumouriez seine Stellung rumte, zum Abzge entschlieen. Die Franzosen gingen der den Rhein; Mainz ffnete ihnen ohne Schwierigkeit die Tore, Frankfurt wurde gebrandschatzt und in Mainz die Republik erklrt. Am Schlu des Jahres 1792 wurden die sterreicher sogar noch bei Jemappes geschlagen, auch Savoyen und Nizza mit Frankreich ver-einigt, und am 21. Januar 1793 fiel das Haupt des unglcklichen Knigs Ludwig Xvi. dem Wahnsinn seines Volkes auf dem Schafott zum Opfer. Trotz dieser entmutigenden Niederlagen wute Preußen im Osten doch sein Interesse soweit zur Geltung zu bringen, da bei der zweiten Teilung
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