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1. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte vom Ausgange des Dreißigjährigen Krieges bis 1815 - S. 276

1907 - Paderborn : Schöningh
276 Schiller: Der Wiener Kongre. Haltens, sei es in der Verwaltung ihrer Staaten, sei es in den politischen Be-Ziehungen zu jeder anderen Regierung, allein die Vorschriften dieser heiligen Religion anzunehmen, Vorschriften der Gerechtigkeit, der Liebe und des Friedens, die, weit entfernt, nur auf das Privatleben anwendbar zu sein, auch die Entschlieungen der Fürsten direkt beeinflussen und alle ihre Schritte lenken sollen, da sie das einzige Mittel sind, die menschlichen Einrichtungen dauerhast zu machen und ihren Unvollkommenheiten abzuhelfen. Daher haben Ihre Majestten folgende Artikel vereinbart: Art. 1. Entsprechend den Worten der Heiligen Schrift, die allen Menschen befiehlt, sich als Brder zu betrachten, werden die drei vertragschlieenden Monarchen durch die Bande einer wahrhaften und unlslichen Brderlichkeit geeint bleiben, und da sie sich als Landsleute ansehen, werden sie sich bei jeder Gelegenheit und an jedem Orte Untersttzung, Beistand und Hilfe gewhren. Indem sie sich ihren Untertanen und Heeren gegenber als Familienvter betrachten, werden sie jene in demselben Geiste der Brderlichkeit regieren, von dem sie erfllt sind, um die Religion, den Frieden und die Gerechtigkeit zu schtzen. Art. 2. Infolgedessen wird der einzige geltende Grundsatz, sei es zwischen den genannten Regierungen, sei es zwischen ihren Untertanen, der fem; sich gegenseitig Dienste zu leisten, sich durch ein unvernderliches Wohlwollen die gegenseitige Zuneigung zu bezeugen, von der sie beseelt sein sollen, sich insgesamt nur als Glieder ein und derselben christlichen Nation zu betrachten, indem die drei verbndeten Fürsten sich selbst nur ansehen als von der Vorsehung beauftragt, um drei Zweige ein und derselben Familie zu leiten, nmlich sterreich, Preußen und Rußland. So bekennen sie, da die christliche Nation, von der sie und ihre Völker ein Teil sind, in der Tat keinen anderen Herrn hat, als den, dem allein die Macht gehrt, weil sich in ihm allein alle Schtze der Liebe, der Wissen-schast und der unendlichen Weisheit finden, nmlich Gott, unfern gttlichen Erlser Jesus Christus, das Wort des Allerhchsten, das Wort des Lebens. Ihre Majestten empfehlen infolgedessen mit der zrtlichsten Sorge ihren Vlkern als einziges Mittel, diesen Frieden zu genieen, den ein gutes Gewissen erzeugt, und der allein von Dauer ist, jeden Tag sich mehr zu befestigen in den Grundstzen und der bung der Pflichten, die der gttliche Erlser die Menschen gelehrt hat. Art. 3. Alle Machte, die feierlich die geheiligten Grundstze bekennen wollen, die den gegenwrtigen Akt diktiert haben, und anerkennen werden, wie wichtig es fr das Glck der zu lange erschtterten Nationen ist, da diese Wahrheiten von nun an auf die menschlichen Schicksale den ganzen Einflu ausben, der ihnen zukommt, werden in diese Heilige Allianz aufgenommen werden mit ebensoviel Eifer als Wohlwollen. Dreifach gegeben und gezeichnet zu Paris im Jahre des Heils 1815 den 14. 26. September. Franz. Friedrich Wilhelm. Alexander. 102. Der Wiener Kongre. Von Hermann Zchiller. Weltgeschichte. 4. Bd. Geschichte der Neuzeit. Berlin und Stuttgart, Spemann. 1901. S. 319. Niemals lagen einem Kongre so umfassende und so tief einschneidende Fragen zur Lsung vor wie dem Wiener, der im Herbst 1814 zusammentrat. Zunchst hatte Metternich schon dadurch einen groen Triumph errungen, da Wien als Sttte dieser europischen Frsten-und Diplomatenversammlung
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