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1. Neueste Geschichte seit 1815 bis zur Gegenwart - S. 64

1905 - Paderborn : Schöningh
64 Pfister! Preuens Demtigung in Olmtz. Hannovers Verhalten rgerlich durchlchert. Da ereignete es sich, da der Kurfürst von Hessen und sein Minister Hassenpflug das hessische Volk der-artig qulten und mihandelten, da auch die Lammesgeduld endlich ri; Beamte und Offiziere setzten sich zur Wehre; die Peiniger muten aus Kassel fliehen und riefen nun den Bundestag um Hilfe an. Einem so verdienstvollen Manne, der von Preußen abgefallen war und dieses nun tchtig in Verlegenheit brachte, dem Kurfrsten von Hessen, konnte es selbst-verstndlich an der Hilfe des Bundes und sterreichs nicht fehlen. Sollte Preußen ein Festsetzen der sterreicher in Kassel, in Hannover, in Schleswig-Holstein, den eigenen Rckzug nach dem Osten der Elbe dulden? Die Lage Preuens war hchst bedenklich. Den Zaren Nikolaus hielt Friedrich Wilhelm Iv. wunderlicherweise noch fr seinen Freund, so schroff abweisend Rulands Protektormiene sich auch zeigte. Und noch viel ver-wunderlicher war es, da Preuens König an die Bundesgenossenschaft und oft versicherte Freundschaft Englands glaubte; sobald es ernst wurde, beschrnkte sich alles, was der den Kanal herberkam, auf hhnische Be-lehrungen. Dazu erfreute sich Preußen gerade in diesem Augenblick der unverhohlenen Feindschaft Frankreichs. Dennoch ging eine Strmung, durch des Knigs Gnstling Radowitz und andere vertreten, in Berlin dahin, da man sich der fortgesetzten Demtigungen endlich erwehren msse. Die Frankfurter Freunde ihrerseits, der sterreicher und die beiden sddeutschen Könige kamen am 11. Oktober 1850 in Bregenz zusammen und feierten mit Ostentation das Bndnis fr den nchsten Waffengang. Es ist sicher, der bergang der Hohenzollernlande in preuischen Besitz hat nirgends solchen rger erregt als in Stuttgart. Seit einem halben Jahrhundert war man drauf und dran, diesen Pfahl im Fleisch fr den wrttembergischen Staat zu gewinnen. Jetzt hatte einer von den Groen den Bissen weg-genommen. Soll ich mich nicht rgern, da die Preußen auf meinen Hohenzollern hinsitzen?" so fragte König Wilhelm von Wrttemberg. Die Wonne baldiger Rache, die ganze Bitterkeit seiner Seele go er in den Trinkspruch hinein, mit dem er in Bregenz dem Kaiser" huldigte. Den ersten Trinkspruch hatte der jugendliche, jetzt eben 20jhrige sterreichische Kaiser ausgebracht: Auf das Wohl meiner werten Gste, der beiden Majestten von Bayern und Wrttemberg, meiner treuen Alliierten!" Da hatte man wieder die prchtige Bezeichnung Alliierter", die aus dem Munde Napoleons I. so lieblich geklungen und die volle Souvernitt, Gesandt-schaftsrecht und solche schne Dinge in sich begriff, die alle bedroht waren, wenn Preußen an Stelle des lockeren Staatenbundes zum Verdru aller Rheinbundgemter den straff zusammengefaten Bundesstaat mit Bundes-gericht und Volksvertretung setzte. Aber aller Kriegseifer, der da und dort in sterreich und den Mittelstaaten emporzngelte, erschien durchaus
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