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1. Grundriß der Geschichte - S. 24

1886 - Breslau : Hirt
24 Erster Abschnitt. Geschichte des Altertums. beherrschte. Der bereits begonnene Ausbruch der Feindseligkeiten zwischen Athen und Sparta wurde vorerst noch durch einen Waffenstillstand zwischen beiden Rivalen, den Kimon abschlo, unterdrckt. Athen gelangt jetzt auf den Hhenpunkt seiner Entwicklung, und es wurde in dieser Stellung nach Kimons Tode durch Perikles geleitet, in dem sich die hchste Blte athenischer Intelligenz und das hchste Ge-schick in der Leitung athenischer Brger verkrperten. Er hob die censorische Gewalt des Areopags auf und bertrug das Einspruchsrecht desselben gegen gefhrliche und ungesetzliche Volksbeschlsse einem Aus-schu von Heliasten. Er vollendete die Selbstregierung der athenischen Brger, leitete aber durch seine gewaltige Person-lichkeit und die gewinnende und bezwingende Macht seiner Rede das ihm vertrauende Volk mit mehr als kniglicher Machtvollkommenheit. Den Bundesgenossen gegenber trat Athen mehr und mehr als Herrscherin auf, und Perikles benutzte die nach der Akropolis verlegte Bundeskasse nicht allein zu den Bundesrstnngen, sondern auch zur Verschnerung Athens durch unvergngliche Meisterwerke der Baukunst, Bildhauerei und Malerei ( 24), sogar zur Besoldung der demokratischen mter und zur Wiedererstattung der Ein-trittsgelder zu den ffentlichen Schauspielen, in denen Meister-werke dramatischer Kunst ( 23) zu festlicher Darstellung ge-langten. In der Flle heiteren Lebensgenusses regten sich frei alle Krfte des begabten athenischen Volkes, aber unter dem Glnze der Bildung, des Reichtums und der Macht entwickelte sick ohne wirksames Gegengewicht sittliche und politische Entartung. Eine kurze Zeit der hchsten Blte machte Athen zum Mittelpunkte geistiger Bildung, und es erftrebte unter Perikles die Einigung smtlicher Hel-leiten auch unter seiner politischen Fhrung. Der schroffe Dualismus der beiden griechischen Gro-staaten Athen und Sparta wurde verstrkt durch die Gegenstze im jonischen und dorischen Stammescharakter und durch zwei entgegenge-setzte politische Principien, von denen Athen das demokratische, Sparta das aristokratische vertrat und unter den Bundesgenossen durchsetzen wollte. Dieser Gegensatz fhrte zu dem verhngnisvollen pelo-ponnesischen Kriege. Die Hauptforderung der Spartaner, nm-lich Freigebung aller athenischen Bundesgenossen, wurde in Athen abgewiesen. Whrend die Peloponnesier mit der bermacht ihres Land-Heeres verheerende Einflle in Attila machten, hielten sich die Athener durch Plnderungsfahrten mit ihrer berlegenen Flotte 429. im Gebiet der Gegner schadlos. Eine furchtbare Pest stellte die Aus-dauer der Athener auf eine schwere Probe und raubte ihnen in Perikles den unersetzlichen Fhrer. An seine Stelle traten Demagogen voll Leidenschaft, ohne Erfahrung und ohne Scheu und Scham, welche durch Redefertigkeit das athenische Volk zu unbesonnenen Beschlssen fortrissen. Die bermtige athenische Demokratie unter Fhrung des
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