Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Grundriß der Geschichte - S. 62

1886 - Breslau : Hirt
62 Erster Abschnitt. Geschichte des Altertums. der Mrtyrer, erst heidnischer Philosoph, dann christlicher Apologet, erlitt den Mrtyrertod. In der grausamen Christenverfolgung zu Lyon und Vienne erduldete mit wunderbarer Kraft die zarte Sklavin Blandina die Martern teuflischer Bosheit. Spter ragt zu Karthago eine junge Frau von Stande, Perpetua, als Mrtyrerin durch gro-artige, rhrende Sndhaftigkeit hervor. Auch die allgemeinen furcht-baren Christenverfolgungen unter Decius und Diokletian konnten das Christentum nicht ausrotten; sie vermehrten nur die Schar der Bekenner, die sich sogar freudig zum Tode drngten. Die christlichen Apologeten (Verteidiger) konnten in ihren Schrif-ten mit Recht auf die den Menschen erneuernde Kraft des Christentums hinweisen. Es hat die christliche Familie als mchtige sittliche Lebens-gemeinfchaft gegrndet, indem es den Frauen eine tiefgreifende Wirk-samkeit verliehen, Knechte und Kinder zu Ehren gebracht, die Sklaverei gemildert und allmhlich abgeschafft hat. Heiliger Lebensernst, der von heidnischen Lustbarkeiten sich fern hielt, opferfreudige Bruder- und Feindesliebe besonders gegen Arme und Kranke, vielfach schon ein Leben der Entsagung und Enthaltsamkeit (Askese) in Andacht und Arbeit mit Hingabe des Vermgens an die Gemeinde zeichnen das Leben der ersten Christen aus. Die Begrbnissttten galten ihnen als Pflanzungen der Auferstehung, die Inschriften und Sinnbilder in den unterirdischen Grberstraen Italiens zeigen den Glauben, die Liebe und die Hoffnung derselben. Auftauchende Hresien (Irrlehren), besonders dergnosticis-mus, welcher das Christentum durch Vermischung mit heidnischer Religions-Weisheit erst zur Weltreligion zu erheben glaubte, machten die Fest-stellung des neutestamentlichen Kanons und die Fixierung der wesentlichen christlichen Lehren unter Bindung an das apostolische Wort notwendig. In der apostolischen Zeit standen als Ordner und Schiedsrichter an der Spitze der Gemeinden von den Aposteln eingesetzte Presbyter (lteste) oder Bischfe; in der nachapostolischen Zeit erhielt der Bewhr-teste unter den Presbytern als Erster unter Gleichen" den Namen Bischof allein. Von der Gemeinde gewhlte Diakonen und Diakonissinnen besorgten die Armen- und Krankenpflege. Mit dem Aufhren der apostolischen Geistesgaben in der Gemeinde wurde die bisher freie Lehrttigkeit an die bestehenden Kirchenmter gebunden, und es beginnt die Unterscheidung von Klerus (die zu Kirchenmtern Aus-erwhlten) und Laien. Der Stadtbischof erlangte eine Aufsichtsstellung der die umliegenden Landgemeinden, der Metropolit in der Probin-zial-Hauptstadt der die Provinzial-Bischfe; ein noch hheres Ansehen genossen die 3 groen Bischfe in Antiochien, Alexandrien und vor allen in Rom. Der Apostel Petrus und fem angeblicher Nachfolger im rmischen Bistum galten mehr und mehr als Reprsentanten der Einheit der katholischen (allgemeinen) Kirche. Erst im 3. Jahrhundert entstanden schmucklose christliche Kirchen, an Stelle des Sabbaths war der Sonntag getreten, die Todestage der Mrtyrer
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer