Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Grundriß der Geschichte - S. 146

1886 - Breslau : Hirt
1 146 Zweiter Abschnitt. Geschichte des Mittelalters. Unter einem franzsischen Prinzen hatte sich durch Erbschaft, Kauf und Waffengewalt im 14. und 15. Jahrhundert zwischen Deutschland und Frankreich ein burgundisches Zwischenreich erhoben, welches Bour-gogne (mit Dijon), die Freigrafschaft Burgund und fast alle Teile der Niederlande umfate. Lndergierig, stolz und starrsinnig trachtete Her-zog Karl der Khne von Burgund nach Vergrerung dieses Gebie-tes durch Lothringen, Elsa und die Schweiz und nach der Erhebung dieses Reiches zu einem unabhngigen Knigreiche. Er brachte Lothringen in seine Gewalt, wurde aber von den Eidgenossen bei 1476. Granson in schmhliche Flucht gejagt und erlitt bei Murten eine vernichtende Niederlage. In starrsinniger Verblendung wollte er trotzdem das Glck zwingen" und fand einen erschtternden Unter- 1477. gang in der Schlacht bei Nancy. Friedrich m. hatte die Erhebung Karls des Khnen untersttzt und dabei die Gre seines Hauses durch Vermhlung seines ritterlichen Sohnes Maximilian mit Maria, der einstigen reichen Erbin von Burgund, zu begrnden gehofft. Nach ihres Vaters Tode reichte Marie dem stattlichen Max, dem Wei-knig" auch ihre Hand; dieser erkmpfte von Frankreich den Besitz von Burgund, geriet aber nach dem pltzlichen Tode seiner Gemahlin in die Gefangenschaft der von Frankreich aufgestachelten aufrhrerischen Brger von Brgge. Max verschmhte ritterlich seine Befreiung durch Aufopferung seines lustigen Rats Kunz von der Rosen und wurde erst freigegeben, als endlich der 73 jhrige Friedrich in. sich aufraffte und an die Spitze eines drohenden Reichsheeres stellte. In seiner 50jhrigen Regierung hat Friedrich Hl bedchtig und zhe die Gre seines Hauses verfolgt; er ist in sterreich wieder eingesetzt worden, hat die Anwartschaft auf Bhmen und Ungarn erlangt und die Genugthuung gehabt, da sein Haus in den dauernden Besitz der burgundischen Erbschaft mit Ausnahme der von Frankreich behaupteten Bourgogne kam; aber in die Weltereignisse thatkrftig einzugreifen, dazu war er nicht der Mann; seine Langsamkeit grenzte an Thatlosigkeit. Er sah die Dinge der Welt mit groer Seelenruhe an, mit dem Gleichmute eines leidenschaftslosen Beobachters; dabei war er ein Mann ernster Ehrenhaftigkeit, der seine Schweig-samkeit zuweilen durch zchtige Scherze und weise Reden unterbrach. Er gab sich gern alchimistischen Studien hin und glaubte an ver-borgene Krfte, welche Natur und Geschick regieren. Maximilian I. (14931519); Gegensatz der franzsischen und der Habsburgischen Macht; stndische Neuordnung im Reiche. 96. Ganz anders geartet ist der Sohn Friedrichs Hi., Maxi-milian I.; er ist beweglich, voll Freude an den Dingen und voller Entwrfe, ein Meister in vielen Knsten, besonders in der Kriegs-kunst, ein khner, gewaltiger Jger, ein behender, mutiger Streiter,
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer