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1. Grundriß der Geschichte - S. 197

1886 - Breslau : Hirt
Xiy. Zeitalter der Reformation. Viertes Kapitel. 197 Domherrn Nikolaus Kopernikus (f 1543), dessen System Besttigung und Begrndung durch Galilei (f 1642) und Johann Kepler (f 1633) erhielt, welche an die Beobachtungen Tycho de Brahes anknpften, der ein eignes Planetensystem aufstellte. Es war ein schweres Miverstndnis, wenn man meinte, das Kopernikanische System schdige die christliche Wahrheit, so da die Inquisition von Galilei Widerruf erzwingen wollte. Wie Kepler die Wahrheit in der Natur erforschte und dieselbe doch auch in der Schrift ehrte, so wurde auch Isaak Newton, der die wissenschaftliche Begrndung der neuen Ent-deckungen vollendete, durch die Naturwissenschaft nicht von Gott ab-, sondern zu ihm hingefhrt. Eine Folge der Fortschritte der Astronomie war die Verbesserung des Julianischen Kalenders auf Veranlassung des Papstes Gregor Xiii. (1582); weitere naturwissenschaftliche Fortschritte im 16. und 17. Jahrhundert sind bezeichnet durch: Ver-besserung des Fernrohrs (Johnson), Anwendung chemischer Arzneimittel (Theophrastus Paracelsus), Entdeckung des Blutumlaufs, Erfindung des Barometers (Toricelli) und Beobachtung des Erdmagnetismus (Gilbert). Um die Erhaltung und Wiederherstellung des deutschen Volkes in und nach dem groen Kriege haben neben den frstlichen Beamten die Dorfpfarrer das beste Verdienst, und das evangelische Pfarrhaus gab dem deutschen Volke die meisten hervorragenden Gelehrten, Dich-ter, Knstler und Beamte auf lange Zeit hinaus. Wohl macht sich in der Streitpredigt des 17. Jahrhunderts eine unfruchtbare Gelehr-sainkeit auf den Kanzeln breit, aber die Trbsal des Krieges erweckte auch lebendige Zeugen gesunder Frmmigkeit, Zucht und Ehrbarkeit in Johann Arndt (wahres Christentum"), Heinrich Mller (geist-liche Erquickstunden"), Christian Scriver (zufllige Andachten"), Valerius Herberger (Herzpostille") und Johann Habermann (Gebetbuch). Die Reformation pflegte als Schlssel zu tieferer Er-fastung der hl. Schrift und als Grundlage aller hhern Bildung die philologischen Studien. Es blhten die lateinischen Schulen eines Trotzendors in Goldberg, Neanders in Jhlefeld, Sturms in Straburg, Gigas in Schulpforte u. ct., zur Bekmpfung des Pro-testantismus die Jesuiten schulen. Nach dem Vorgange Kursachsens trat man aber auch der Idee der heutigen Volksschule nher. Amos Comenius, Prediger der bhmisch-mhrischen Brdergemeinde, dringt auf Organisation einer Gesamtschule mit naturgemem Unterrichte als Hauptrettungsmittel aus dem Verderben des 30 jhrigen Krieges. In seinem Geiste begrndet nach dem Kriege Herzog Ernst der Fromme durch feinen Schulmethodus" einen wohlgeordneten evangelischen Volks-Unterricht.
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