Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Vom Tode Friedrichs des Großen bis zur Gegenwart - S. 15

1912 - Leipzig : Hirt
137. Die Auflsung der alten Staatsordnung in Frankreich. 15 Provinzen; die erbitterten Bauern brannten die Adelsschlsser nieder, deren Insassen sich zum groen Teil als Emigranten der die ^andesgrenze, 2. Dieverfassunggebcnde Nationalversammlung (Assemblee nationale Constituante), 17891791. Unter dem Eindruck dieser Ereignisse hob die Nationalversammlung in der aufgeregten Nachtsitzung vom 4. bis 5. August die ganze rechtliche und soziale Ungleichheit ohne Rcksicht auf die be-stehenden Verhltnisse mit einem Schlage auf. Die Bauern wurden von allen Lasten und Lieferungen fr die Gutsherren befreit. Der Adel verlor die Steuerfreiheit, das Jagdvorrecht und alle sonstigen Vorrechte: einen Adel als besonderen Stand gab es nicht mehr. Die Kuflichkeit der mter hrte auf, ebenso die Vorrechte der Znfte. Die nchste Folge dieser liberte, egalite, fraternite" war eine allgemeine Unsicherheit und Unbotmigkeit; die Steuern gingen nur sprlich ein. und der Staatshaus-halt geriet vollends in Zerrttung. Zur Abhilfe der Geldnot zog die Versammlung alle Kirchengter (im Werte von 2 Milliarden Franken) fr den Staat ein. Da sie aber nicht gleich verkauft werden konnten, gab man Assignaten (Papiergeld, fr das die Gter die Deckung bilden .sollten) heraus, die durch ihre auerordentliche Vermehrung zuletzt fast ganz ihren Wert verloren und die Inhaber schwer schdigten. Die Gter aber brachten bei der Nachlssig-feit der eingesetzten Verwalter wenig ein, und viele wurden zu Spottpreisen verschleudert. Von den Mnchsorden durften nur die fortbestehen, die sich dem Jugendunterricht oder der Krankenpflege widmeten. Die Geistlichen sollten aus der Staatskasse besoldet werden und den Eid auf die Verfassung leisten. Die meisten aber verweigerten im Einverstndnis mit ihren Gemeinden die Eidesleistung, obgleich die Strafe der Absetzung darauf stand. So schuf die Nationalversammlung, die sich die Aufgabe gestellt hatte, den Staat neu zu ordnen, zunchst Unordnung und Verwirrung. Die Verfassung kam erst im September 1791 zum Abschlu. Voran- 1 gestellt wurde nach dem Beispiel Amerikas eine Erklrung der Menschen-rechte, die durch den Satz, da jeder Mensch das Recht habe, sich gegen Unterdrckung aufzulehnen, bei der nicht zur Freiheit erzogenen Masse des Volkes das Ansehen jeder obrigkeitlichen Gewalt untergraben und der Anarchie Vorschub leisten mute. Von der kniglichen Macht blieb wenig brig. Vergebens mahnte der gemigte Mirabeau: Die Freiheit des Volkes bedarf eines Knigs!" Das alleinige Recht, Gefetze vorzuschlagen und zu beschlieen, erhielt eine ans zwei Jahre zu whlende Gesetz-gebende Versammlung. Dem König bewilligte man nur ein auf-schiebendes Veto. Er behielt zwar die vollziehende Gewalt, aber diese hauptschlich nach Deutschland, flchteten. Welches war die erste revolutionre Tat? fljvx K/?fk
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer