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1. Vom Tode Friedrichs des Großen bis zur Gegenwart - S. 40

1912 - Leipzig : Hirt
40 Die Zeit der Franzsischen Revolution und Napoleons I. 145. Land westlich der Elbe abtreten. Napoleon berlie es nebst Kurhessen und Braunschweig als Knigreich Westfalen seinem Bruder Jerme. 2. Die meisten ehemals polnischen Lnder bekam der König von Sachsen als Herzogtum Warschau. Danzig wurde zur freien Stadt" erklrt und er-hielt eine franzsische Besatzung. 3. Preußen hatte schwere Kriegskosten zu bezahlen, deren Hhe zunchst nicht festgesetzt wurde*), und bis sie be-zahlt waren, franzsische Truppen im Lande zu behalten. 4. Das stehende Heer durste hchstens 42000 Mann stark sein. Preußen war zu einem Kleinstaat herabgesunken und die Bevlkerung verarmt. Die Einwohner-zahl betrug nach dem Tilsiter Frieden 4^ Millionen. 1. Freiherr vom Stein. Die Aufgabe, die Krfte des niedergeworfenen Staates wieder zu beleben, bertrug der König dem tchtigsten Manne, den er sinden konnte, dem Freiherrn vom Stein. Er gehrte einem alten, reichsunmittelbaren Rittergeschlecht an, das sein Stammschlo an der Lahn, nahe bei Ems, hatte. Der reichsunmittelbare Besitz ging durch den Reichs-deputationshauptschlu an das Herzogtum Nassau verloren. Frh war der Freiherr in preuischen Staatsdienst getreten und arbeitete während der letzten Kriege als Minister im Generaldirektorium. Klare Einsicht, un-bedingte Wahrheitsliebe und ein freimtiges Auftreten zeichneten ihn aus. Dem Weltbrgertum abgeneigt, zeigte er ein warmes Herz fr das Wohl des deutschen Volkes. Den Ideen der Franzsischen Revolution nherte er sich, insofern er den Staat im Gegensatz zu der mechanischen Auffassung des 18. Jahrhunderts als einen von sittlichen Krften bewegten Organismus auffate, dessen Leben sich nur dann voll entfalten knnte, wenn alle Volksklassen an den Aufgaben und Opfern fr den Staat teil-nhmen. Unzufrieden mit der schwankenden preuischen Politik, befr-wortete Stein 1806 vor dem Kriege in einer Denkschrift die Aufhebung der schwerfllig arbeitenden Kabinettsregierung und empfahl dem König, seine damaligen Ratgeber (u. a. Haugwitz) zu entlassen. Nach der Nieder-lge bei Jena und Auerstdt rettete er die Staatskassen aus Berliu, wo-durch allein die Fortsetzung des Krieges mglich wurde. Da aber der Konflikt zwischen ihm und der bestehenden Regierung sich verschrfte, er-hielt er Anfang 1807 einen ungndigen Abschied. Er zog sich auf sein Stammschlo zurck und verfate eine neue Denkschrift der die Reor-ganifation der Staatseinrichtungen. Als ihn der König nach dem Tilsiter Frieden aufforderte, als Erster Minister die Leitung des Staates zu der- *) Im ganzen hat Preußen an Frankreich etwa V/o Milliarden Franken bezahlen mssen. , ^o f/ / (s 145. Preuens Wiedergeburt.
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