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1. Vom Tode Friedrichs des Großen bis zur Gegenwart - S. 87

1912 - Leipzig : Hirt
160. Revolutionen in den kleineren deutschen Staaten usw. 87 160. Revolutionen in den Kleineren deutschen Staaten, in sterreich und Preußen. Friedrich Wilhelm Iv. und der preuische Verfassungskampf. 1. Die revolutionre Literatur. In Deutschland fehlte es so wenig wie in Frankreich an einer literarischen Vorbereitung der Revolution. Heine und Brne und die sich an sie anschlieenden Schriftsteller vom Jungen Deutschland" sogen ihre Ideen aus den Werken der franzsischen Sozialisten und der emanzipierten franzsischen Romanschriftstellerin George Sand, verherrlichten Frankreich, richteten hnlich wie die franzsischen Auf-klrer des 18. Jahrhunderts ihre boshaften Angriffe gegen Staat und Kirche, gegen alles, was ihnen mifiel. Manche gefielen sich darin, das Elend der Notleidenden in grellen Farben zu schildern und den Ha gegen die Besitzenden zu schren. Man las phantastisch aufgeputzte Schilderungen der freiheitlichen Zustnde in Amerika, wurde europamde oder verfiel dem Weltschmerz. Ein Verbot des Bundestages gegen diese Literatur fruchtete wenig. Politische Lieder im revolutionren Geiste, wie die von Herwegh, entstanden in Menge. Auch die Zeitungen und Zeitschriften, denen eine milde Handhabung der Zensur namentlich in Preußen unter Friedrich Wilhelm Iv. freieren Spielraum gewhrt hatte, waren zum groen Teil von dieser Richtung angesteckt. 2. Die kleineren Staaten. Der rasche Sieg der Februarrevolution brachte berall einen starken Eindruck hervor: er entmutigte die Regierenden und ermutigte die Regierten. In allen Staaten gab es Mrzunruhen, 1848. die der Hauptsache nach in mehr oder weniger strmischen Volksversammlungen bestanden. In den Mittel- und Kleinstaaten kam es fast nirgends zu Gewalttaten. Die Regierungen gaben den Forderungen der Volksfhrer nach und gewhrten grere Rechte und Freiheiten, wie Prefreiheit, Schwurgerichte, das Vereins- und Versammlungsrecht. Miliebige Minister traten ab und machten liberalen Platz, die fr ein Bundesparlament zu wirken versprachen. 3. sterreich. Am schwersten hatte sterreich, wo auf Franz I. 1835 sein Sohn Ferdinand gefolgt war, unter der Revolution zu leiden, da sich mit dem Kampf um politische Rechte das Streben der verschiedenen Vlkerschaften nach nationaler Selbstndigkeit verband. Im Mrz wurde Metternich durch einen Aufstand in Wien gestrzt und entfloh nach England; zugleich brachen in Prag, in Ungarn, der Lombardei und Venezien Emprungen aus. Der Kaiser versprach eine liberale Verfassung, obgleich eine solche seiner Neigung durchaus widersprach; aber mit der zur Be-ratung der Verfassung einberufenen Reichsversammlung konnte sich die Regierung nicht einigen. Noch zweimal erhoben sich die Wiener gegen
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