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1. Das Alterthum - S. 12

1873 - Coblenz : Baedeker
12 Geographie von Palästina. §. 5. des Antilibanus (oder Östlichen Libanon), fliesst der Jordan durch ein enges, von steilen Bergwänden ein geschlossenes Thal in drei Stufen von N. nach S. Auf der obersten Stufe durchströmt er den kleinen, schlammigen und schilfreichen, im Sommer meist ausgetrockneten See Merom, am Ende der zweiten Stufe den See Gennezareth (Kinnereth) oder das galiläische Meer (von seiner Lage in Galiläa), auch See von Tiberias genannt von der an seinem Westufer liegenden spätem Hauptstadt Galiläa’s (benannt nach dem römischen Kaiser Tiberius). Durch ein erweitertes Thal erreicht er auf der dritten Stufe das todte Meer oder den Asphaltsee und in diesem sein Ende, so dass die Fortsetzung seines Thaies, die bis zum aelanitischen Meerbusen reicht, trocken liegen bleibt. Durch die tiefe Lage (schon fast 200m* unter dem Spiegel des Mittelmeeres) ist das Klima am See Gennezareth fast tropisch und die Umgebung die reizendste in ganz Palästina; sie war auch (bei Ka- pernaum) der Lieblingsaufenthalt des Heilandes, „die Wiege seiner ersten Lehren, die Heimat seiner Jünger (Petrus, Andreas, Jacobus, Johannes), oft das Asyl vor seinen Verfolgern“. Das todte Meer, welches noch tiefer (420n’*) unter dem Spiegel des Mittelmeeres liegt (und die tiefste sichtbare Depression der Erdrinde bildet), besteht aus zwei sehr verschiedenen Theilen, einem grossem, nördlichen, tiefen Becken, und einem kleinern, südlichen, sehr seichten (höchstens 5m' tiefen), welches ehemals das Thal Sublim mit den Städten Sodom und Gomorra war. Beide Becken sind durch eine (vom östlichen Ufer vorspringende) flache Halbinsel von einander geschieden und durch einen sehr seichten Canal verbunden. Die starke Ausdün- stung des ungewöhnlich salzigen Wassers ist in der heissen Jahreszeit in gewaltigen Dampfsäulen sichtbar und bewirkt, dass Alles, was in seine Nähe kommt, von einer Salzkruste überzogen wird und kein lebendes Geschöpf in dem Wasser gefunden wird. — Am nordwestlichen Ende des Sees liegt die den Abschluss des Jordanthaies bildende Oase von Jericho, welche durch die Taufe Christi eine historische Bedeu- tung gewonnen hat. 2. Das Ostjordanland oder Peraea, d. h. das jenseitige (to n¿gav), früher Gilead genannt, enthält Ueberreste von zahl- reichen, jetzt zum Theil namenlosen Ortschaften mit Prachtbauten1), die seit Alexander dem Gr. und namentlich im 1. Jhdrt. nachchr. entstanden waren, aber durch das Vordringen der Wüstenvölker l) Vgl. K. Ritter in Neumann’s Zeitschrift für allg. Erdkunde, 1858, und Bergt, a. a. 0. S. 105 ff. '
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