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1. Das Alterthum - S. 22

1873 - Coblenz : Baedeker
22 Das Reich Juda. §. 6. seines Volkes allmählich schwand. Daher fehlte es auch hier nicht an kräftigen Bemühungen der Propheten (Jesaias und Jeremias) die Reinheit der alten Religion zu erhalten. Der wohl gemeinte Versuch des frommen Königs Josaphat, durch Vermählung seines ältesten Sohnes (Joram) mit Athalia, der Schwester des Königs Ahab von Israel, beide Reiche zu vereinigen, hätte beinahe die Ausrottung des Stammes David’s und des Jehovahdienstes herbeige- führt, indem Athalia bei dem Tode ihres Sohnes (Ahasja) ihre eigenen Enkel ermordete, selbst die Regierung an sich riss und Götzendienst eiu- führte; nur ein wenige Monate alter Enkel (Joas) ward gerettet, heim Tempel heimlich auferzogen, und nach einigen (6) Jahren zum Könige ausgerufen, die grausame Athalia aber ermordet und die Altäre Baal s niedergerissen, seine Bildsäulen zerstört. Unter den späteren Königen riss Ueppigkeit und Vorliebe für fremde Sitten und fremden Aberglauben ein und da die Warnungen des Propheten Jesajas unbeachtet blieben, so ging bald die von ihm verkündigte Demüthigung Juda’s durch die Assyrier in Er- füllung. Schon der König Ahas (742—726), als er von den Syrern und von Israel angegriffen wurde, musste die assyrische Hülfe anrufen und mit den Schätzen des Tempels und Palastes und einem jährlichen Tribute erkaufen. Sein Sohn Hiskia (726—698), welcher dem Falle Israels ruhig zugesehen hatte, machte bald nach- her denselben Versuch, welcher dem grössern Reiche den Unter- gang gebracht hatte. Er versagte jenen Tribut, trat ebenfalls mit Aegypten in Unterhandlung und befestigte Jesusalem durch eine zweite Mauer, doch würde diese schwerlich dem Angriffe der As- syrier (701 *) widerstanden haben, wenn nicht eine verheerende Pest im feindlichen Lager ausgebrochen wäre, und den assyrischen König Sanherib zur Flucht genöthigt hätte. Bei dem Verfallen des assyrischen Reiches versuchte der ägyptische König Neko die Eroberung der ehemals assyrischen Länder diesseits des Euphrats und traf mit dem jüdischen Könige Josia bei Megiddo (im nördlichen Samaria) zusammen, welcher Schlacht und Leben verlor (608). Als jedoch der babylonische Statt- halter Nebukadnezar der kaum begründeten ägyptischen Herrschaft in Asien durch die Schlacht bei Karkemisch (s. §. 13) ein Ende 0 Nach den Büchern der Könige hätte der Zug Sanherib’s gegen Judäa- Aegypten 714 stattgefunden, aber nach den übereinstimmenden Zeugnissen der Monumente und des Kanon des Ptolemaeus fiel er in 701, vgl. Schräder, a. a. 0. 295 f.
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