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1. Das Alterthum - S. 30

1873 - Coblenz : Baedeker
30 Die Blütezeit von Sidon und von Tyrus. §. 10. §• io. Uebersicht der ph’onizischen Geschichte. I. Die Blütezeit Sidons. Die Sidonier waren die ersten und lange Zeit die einzigen Seeleute der Welt, aber auf ihrem äusserst beschränkten heimat- lichen Gebiete konnten sie ihre Unabhängigkeit schwer behaupten und erscheinen fast in allen Epochen ihrer Geschichte als Vasallen eines der grossen Nachbarreiche am Euphrat und am Nil. Vom 17.—13. Jahrh. v. Chr. standen sie unter ägyptischer Herr- schaft, und gerade in diese Zeit scheint die höchste commercielle Entwickelung Sidons, die grösste Ausdehnung ihrer Seefahrten zu fallen. Sowohl den ägyptischen, wie den assyrischen Eroberern stellten die Phönizier (gegen besondere Vorrechte) ^die Flotten, mit denen jene (wie später die persischen Könige) auf dem Mittelmeere auftreten. — Gegen Ende des 13. Jahrh. zogen aus dem von den Philistern zerstörten Sidon die angesehensten Geschlechter nach Tyrus, welches bisher der religiöse Mittelpunkt des Landes (Tempel des Melkarth) gewesen war. Ii. Die Blütezeit von Tyrus. Tyrus dehnte die Colonisation vorzugsweise nach Westen aus und erlangte bald die commercielle Bedeutung, welche Sidon früher gehabt hatte. Auch betrieb König Hiram Ii. (reg. seit 1031) mit Salomo gemeinschaftlich einen einträglichen Handel nach dem Gold- lande Ophir (s. S. 19). Unter Hiram’s Nachfolgern gaben langjährige, durch das Auftreten von Usurpatoren herbeigeführte Parteikämpfe vielfache Veranlassung zur Auswanderung und zur gänzlichen Tren- nung der Colonialstaaten vom Mutterlande. Diestiftungvon K artha g o (814?) durch Uebersiedelung der Aristokratenpartei hatte für Tyrus ähnliche Folgen, wie früher für Sidon die Uebersiedelung nach Tyrus. Wtie nämlich Karthago aufblühte (s. §. 29), so verfiel die Macht von Tyrus, wo die Parteikämpfe auch nach der Auswanderung der Aristokraten nicht aufhörten und da die griechische Colonisation da- mals den höchsten Aufschwung nahm, so verloren die Tyrier ihre meisten Ansiedelungen im östlichen Becken des Mittelmeeres und auf Sicilien.
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