1873 -
Coblenz
: Baedeker
- Autor: Cremans, Hubert, Pütz, Wilhelm
- Auflagennummer (WdK): 14
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Das Hochland von Iran und seine Bewohner. §. 18.
b) Der Entwickelung der Bildnerei, welche an die Baukunst
geknüpft und hinsichtlich der Technik bewundernswerth ist, trat
ein religiöses Gesetz hemmend entgegen, welches die hergebrachte
Form der Götterbilder zu ändern verbot und das Wesentliche ihrer
Darstellung in die Kleidung, die Attribute und Symbole, die häss-
liche Vielgliedrigkeit u. s. w. setzte.
5) Handel.
a) Der Binnenhandel ward weniger durch Karavanen 'geführt,
als von Einzelnen, und zwar entweder zu Lande mit gezähmten
Elephanten oder vermittelst Fluss- und Küstenfahrt; die Wall-
fahrtsorte (Benares, Ellora u. s. w.), wo bei den grossen Festen
Hunderttausende von Pilgern und Büssenden zusammenströmten,
wurden zugleich die Hauptplätze des Binnenhandels.
b) Der auswärtige Land- und Seehandel, welcher seine Haupt-
richtung nach Westen hatte, war vorzugsweise in den Händen der
Araber und Phönizier.
Quellen: Herodot schöpfte aus den persischen Reichsannalen.
— Ktesias (bei Diodor Ii. 24—34) weicht ganz von Herodot ab und
hat ganz andere Königsnamen. — Xenophon weicht in seiner Kvqov
naidtia von Herodot und noch mehr von Ktesias ab.
Zwischen den Stromgebieten des Indus und des Tigris erhebt
sich das Hochland von Iran (firän) oder die östliche Hälfte
des vorderasiatischen Hochlandes, begrenzt im N. vom caspischen
Meere und den Steppenländern des Oxus, im S. von dem ery-
thräischen Meere und dem persischen Meerbusen. Es ist, wie das
grosse Hochland von Hinterasien, mit dem es im No. durch den
Gebirgsisthmus des Caucasus Indicus (Hindü-kush) zusammenhängt,
im Innern eine öde Wüste mit einzelnen Oasen, nach Aussen hin
von Randgebirgen umgeben, welche das Plateau zu einer natür-
lichen Festung machen, emporragend über drei umliegende, ge-
schichtlich bedeutende Tiefländer.
Der Westrand von Iran besteht aus parallelen, von Nw. nach
V. Die Baktrer,|Meder und Perser.
§. 18.
Das Hochland von Iran und seine Bewohner1).
1
*) Friedr. Spiegel, Erän, das Land zwischen dem Indus und ¡Tigris. 1863.