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1. Das Alterthum - S. 113

1873 - Coblenz : Baedeker
Die Oligarchie. Die Tyrannis. §. 43. 113 Zweite Periode: vom Ende der Wanderungen bis zu den Perserkriegen, 900—500 v. Chr. Die Zeit der Aristokratie und der Tvrannis, sowie der Colonisation. §. 43. Die Herrschaft des Adels und die Tyrannis. Die Fürstengeschlechter des heroischen Zeitalters behaupteten ihre bevorzugte Stellung in den neuen Wohnsitzen nicht lange, besonders in den vielen kleinen Staaten, wo bald andere Familien an Bildung, kriegerischer Tüchtigkeit und Reichthum sich wenig von ihnen unterschieden. Von diesen ging der erste Angriff auf das Königthum aus, an dessen Stelle in der Regel zunächst eine Oligarchie aufkam, indem eine kleine Zahl von Familien die Regierung an sich riss. Dadurch entstand ein Gegensatz zwischen der herrschenden Aristokratie und dem Volke, der um so eher zum Kampfe führte, als die Oligarchen keineswegs, wie die Könige, darauf bedacht waren, allen Klassen der Bevölkerung gerecht zu werden. Das gegen den Adel empörte Volk fand bald einen An- führer, sei es aus seiner eigenen Mitte, sei es unter den ehrgeizigen Mitgliedern des Adels. Mit Hülfe einer Leibwache riss ein solcher die Herrschaft an sich, die er dann weniger im Interesse des Volkes, als zur Begründung einer eigenen Hausmacht ausübte und für seine Nachkommen zu erhalten strebte. Dies waren die griechischen Tyrannen, die man in der Zeit vor den Perser- kriegen fast allenthalben, im Mutterlande wie in den Colonien, antrifft. Ihre usurpirte Macht war gewöhnlich von kurzer Dauer, indem ihre minder klugen Nachfolger dieselbe bald missbrauchten, und dadurch ihren Sturz herbeiführten, worauf dann entweder die Oligarchen durch einige Concessionen an das Volk ihre Herrschaft wiedergewannen, oder die Demokratie eingeführt wurde. Diesen Gang der Entwickelung der Verfassung zeigt z. B. Korinth. Unter dem Königlhum, welches im 9. Jahrhundert an die Bacchiaden, einen Zweig der Herakliden, gekommen war, blühte die Stadt zu einer bedeutenden Seemacht empor und ward zugleich ein Mittelpunkt der schönen Künste (Erzguss). Um die Mitte des 8. Jahrhunderts rissen zweihundert Familien, die sich alle ebenfalls von Bacchis ableiteten, die Herrschaft an sich und führten eine Oligarchie ein, indem sie jährlich Einen aus ihrer Mitte als Prytanen an die Spitze des Staates stellten. Andere Familien wanderten theils freiwillig, theils gezwungen aus und stifteten am ionischen Meere (bis hinauf zum dalmatischen Archipel) die/ Pü t z Geogr. u. Gesch. f. obere Kl. I. Bd. 14. Aull. 8
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